Das in Brooklyn ansässige Unternehmen It's Electric hat von der California Energy Commission eine Förderung von 1,1 Millionen US-Dollar erhalten. Ziel ist die Entwicklung des weltweit ersten bidirektionalen Ladesystems für Elektrofahrzeuge (V2G) am Straßenrand. Dieses System soll Elektroautos nicht nur aufladen, sondern auch ermöglichen, überschüssige Energie zurück ins Stromnetz zu speisen. Die Technologie soll bis 2028 marktreif sein und wird in Zusammenarbeit mit der UC Berkeley und der University of Delaware entwickelt.
Wichtige Punkte
- It's Electric erhält 1,1 Millionen US-Dollar für V2G-Ladegerät.
- Entwicklung des ersten bidirektionalen Bordstein-Laders weltweit.
- Fahrzeuge können Energie ins Stromnetz zurückspeisen.
- Technologie soll bis 2028 marktreif sein.
- Fördert gerechten Zugang und beschleunigt E-Auto-Adoption.
Revolutionäres V2G-System für Stadtstraßen
Das Kernstück des Projekts ist ein Ladesystem, das über die reine Ladefunktion hinausgeht. Es soll eine Zwei-Wege-Kommunikation mit dem Stromnetz ermöglichen. Das bedeutet, ein geparktes Elektrofahrzeug kann bei Bedarf Strom aus seiner Batterie direkt in das öffentliche Netz zurückführen. Dies stellt eine Neuheit für Ladelösungen am Straßenrand dar, wo täglich Millionen von Fahrzeugen abgestellt sind.
Die neue Hardware wird äußerlich dem bestehenden Design von It's Electric ähneln. Im Inneren wird sie jedoch die bidirektionale Ladefähigkeit bieten. Diese Funktion wird gezielt in städtischen Gebieten eingeführt, darunter auch in einkommensschwachen und benachteiligten Gemeinden. Dies soll einen gerechteren Zugang zu V2G-Technologie sicherstellen und die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen fördern.
Faktenbox
- Förderhöhe: 1,1 Millionen US-Dollar.
- Quelle: California Energy Commission.
- Programm: Enabling Electric Vehicles as Distributed Energy Resources.
- Ziel: Weltweit erster V2G-Bordstein-Lader.
- Marktreife: Geplant bis 2028.
Technische Innovationen und Partnerschaften
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Entwicklung des J3068 Active Cable in Zusammenarbeit mit der University of Delaware. Dieses Kabel kombiniert den SAE-Standard für ungebundenes Laden mit dem Active Cable Communication Module der University of Delaware. Diese Kombination ermöglicht nicht nur das bidirektionale Laden, sondern verknüpft auch Fahrer-Kontoinformationen mit dem Kabel.
Diese Integration sorgt für eine hohe Zuverlässigkeit und Kompatibilität des Systems über verschiedene Ladeinfrastrukturen hinweg. Die Technologie soll eine nahtlose Nutzung für alle Elektrofahrzeugfahrer gewährleisten und die Teilnahme an V2G-Programmen vereinfachen.
Nathan King, Mitbegründer und CEO von It's Electric, betonte die Bedeutung des Projekts:
„Sieben Millionen leichte Nutzfahrzeuge parken routinemäßig auf den Straßen Kaliforniens. Wenn diese Fahrzeuge auf Elektroantrieb umgestellt werden, haben ihre Batterien ein enormes Potenzial, die Spitzenlast in kritisch überlasteten Stromversorgungsgebieten auszugleichen.“
Gerechter Zugang und Netzentlastung
King hob hervor, dass alle Elektrofahrzeugfahrer gleichen Zugang zu Programmen haben sollten, die die Teilnahme an Lastmanagement- und V2G-Diensten belohnen. Dies fördert nicht nur die Gleichheit, sondern unterstützt auch die Klimaziele Kaliforniens durch die Reduzierung von Emissionen.
Hintergrundinformationen
Das Electric Program Investment Charge (EPIC) ist eine Initiative Kaliforniens zur Förderung von Innovationen im Energiebereich. Das Programm unterstützt Forschung, Entwicklung und Demonstration neuer Technologien, die die Zuverlässigkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit des Stromnetzes verbessern.
V2G-Technologie (Vehicle-to-Grid) ermöglicht es Elektrofahrzeugen, als mobile Energiespeicher zu fungieren und Strom ins Netz zurückzuspeisen, was zur Stabilisierung und Effizienzsteigerung des Netzes beitragen kann.
Potenzial für das Stromnetz und Fahrer
Kommissarin Nancy Skinner hob hervor, dass das Projekt es Fahrzeugen ermöglichen könnte, mehr als nur zu fahren. Sie erklärte:
„Das beeindruckende Projekt von It's Electric wird Elektroauto-Ladegeräte pilotieren, die nicht nur ein Auto mit Strom versorgen, sondern diesem Auto auch helfen können, unser Netz mit Strom zu versorgen, und damit die wirtschaftlichen und Resilienz-Vorteile der V2G-Technologie demonstrieren.“
In großem Maßstab könnten V2G-Ladegeräte am Straßenrand geparkten Autos ermöglichen, als dezentrale Energieressourcen zu dienen. Dies würde sowohl den Fahrern als auch den Netzbetreibern zugutekommen. Indem Elektrofahrzeuge zu mobilen Batterien werden, könnte die Technologie die Belastung des Stromnetzes reduzieren und kostspielige Infrastruktur-Upgrades vermeiden.
Zusammenarbeit und Zukunftsaussichten
Professor Scott Moura von der UC Berkeley äußerte sich begeistert über die Zusammenarbeit:
„Unser Team freut sich darauf, an diesem Projekt zu arbeiten, und ist stolz darauf, den Einsatz und die Erprobung des weltweit ersten bidirektionalen Bordstein-Ladegeräts zu beherbergen.“
Professor Willett Kempton von der University of Delaware, ein langjähriger Pionier im V2G-Bereich, bezeichnete die Investition als einen weiteren Fortschritt:
„Wir applaudieren der California Energy Commission für die Investition in dieses Projekt, das die Fähigkeit aller Gemeinden voranbringen wird, die Vorteile von V2G-Möglichkeiten zu nutzen.“Dieser Schritt unterstreicht Kaliforniens Engagement für innovative Energielösungen und die Förderung einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur. Die Entwicklung des bidirektionalen Bordstein-Laders könnte einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten und die Integration von Elektrofahrzeugen in das Stromnetz optimieren.