Die zunehmende Zahl von Diebstählen an Ladekabeln für Elektrofahrzeuge stellt eine wachsende Bedrohung für die Zuverlässigkeit der britischen Ladeinfrastruktur dar. Diese Vorfälle untergraben das Vertrauen der Fahrer in das Netz. InstaVolt, der größte Anbieter von Schnellladestationen im Vereinigten Königreich, hat in den letzten zwei Jahren fast 1.000 seiner über 2.100 Stationen betroffen gesehen. Das Unternehmen reagiert nun mit einer neuen Strategie: der Einführung von GPS-Tracking-Technologie in seinen Ladekabeln.
Wichtige Erkenntnisse
- Fast 1.000 InstaVolt-Ladestationen waren von Kabeldiebstahl betroffen.
- Der Wert des gestohlenen Kupfers ist gering, aber der Schaden ist hoch.
- InstaVolt setzt Kevlar-Verstärkung und GPS-Tracking ein.
- Die neue Technologie ermöglicht Echtzeit-Ortung und schnelle Reaktion der Polizei.
Herausforderung durch Kabeldiebstahl
Diebstähle von Ladekabeln sind ein ernstes Problem. Obwohl der Wert des Kupfers in einem einzelnen Kabel nur etwa 25 Pfund (ca. 29 Euro) beträgt, sind die Reparaturkosten pro Standort mit rund 1.000 Pfund (ca. 1.160 Euro) erheblich. Diese Diskrepanz zwischen dem Diebesgut und dem verursachten Schaden macht die Situation besonders problematisch für die Betreiber.
Faktencheck
- Anzahl der betroffenen Stationen: Fast 1.000 von über 2.100 InstaVolt-Stationen.
- Wert des Kupfers pro Kabel: ca. 25 GBP (ca. 29 EUR).
- Reparaturkosten pro Standort: ca. 1.000 GBP (ca. 1.160 EUR).
- Gesamtschaden seit November 2023 für InstaVolt: ca. 410.000 GBP (ca. 475.000 EUR).
Delvin Lane, CEO von InstaVolt, äußerte sich im April gegenüber der BBC zu der Problematik. Er betonte, dass die Diebstähle seinem Unternehmen seit November 2023 Kosten von rund 410.000 Pfund verursacht haben. Lane stellte klar:
„Dies ist nicht nur ein InstaVolt-Problem; dies ist ein Branchenproblem. Die größte Auswirkung trifft die Fahrer.“Diese Aussage unterstreicht die weitreichenden Folgen der Diebstähle für die gesamte Elektromobilitätsbranche und die Nutzer.
InstaVolts Gegenmaßnahmen
Um dem Diebstahl entgegenzuwirken, hat InstaVolt verschiedene Maßnahmen ergriffen. Eine davon ist die Verstärkung der Ladekabel mit Kevlar-Ummantelungen. Diese machen es für Diebe deutlich schwieriger, die Kabel zu durchtrennen und mitzunehmen. Die physische Barriere soll die Attraktivität der Kabel als Diebesgut reduzieren.
Die zweite und entscheidende Maßnahme ist die Einführung eines Live-GPS-Trackings. In Zusammenarbeit mit dem GPS-Anbieter Trackit247 hat InstaVolt diese Technologie in seinem gesamten Ladenetzwerk implementiert. Jedes Ladekabel ist nun mit einem GPS-Sender ausgestattet, der Standortaktualisierungen im Drei-Sekunden-Takt liefert.
Hintergrund der Technologie
Die GPS-Ortungstechnologie ist nicht neu, ihre Anwendung in Ladekabeln ist jedoch innovativ. Sie nutzt Geofencing, um einen virtuellen Zaun um jede Ladestation zu ziehen. Sobald ein Kabel diesen vordefinierten Bereich verlässt, wird ein Alarm ausgelöst. Dies ermöglicht eine sofortige Reaktion und erhöht die Chancen, Diebe zu fassen und gestohlene Kabel zurückzuerlangen.
Funktionsweise der GPS-Technologie
Die neue Technologie funktioniert durch Geofencing. Jedes Ladekabel ist virtuell an seine Ladestation gebunden. Sobald ein Kabel den zugewiesenen Bereich verlässt, wird sofort ein Alarm ausgelöst. Dieser Alarm wird an das 24/7-Sicherheitszentrum von InstaVolt gesendet.
Das Sicherheitsteam erhält sofortige Benachrichtigungen per Textnachricht, E-Mail und Telefon. Dies ermöglicht eine schnelle Reaktion. Das Team kann direkt mit der Polizei zusammenarbeiten, um gestohlene Kabel in Echtzeit zu verfolgen und wiederzubeschaffen. Die Kommunikation erfolgt nahtlos und effizient.
Der größte Vorteil des Systems ist die Live-Verfolgung während des Transports. Wenn ein Dieb mit einem Ladekabel flüchtet, kann die Polizei dessen genaue Route verfolgen. Dies ermöglicht ein schnelles Eingreifen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, die Täter festzunehmen und die gestohlenen Kabel zurückzuerlangen. Die Echtzeit-Daten sind hierbei entscheidend für den Erfolg der Maßnahmen.
Auswirkungen auf die Ladeinfrastruktur
Die GPS-Technologie von InstaVolt stellt einen bedeutenden Fortschritt beim Schutz der kritischen Infrastruktur für Elektrofahrzeuge dar. Sie dient nicht nur der Abschreckung von Diebstählen, sondern ermöglicht auch eine schnelle Reaktion, wenn Diebstähle tatsächlich auftreten. Dies trägt maßgeblich zur Verbesserung der Netzstabilität und des Vertrauens der E-Fahrer bei.
Eine zuverlässige Ladeinfrastruktur ist essenziell für die Akzeptanz und den Erfolg der Elektromobilität. Jeder Ausfall einer Ladestation aufgrund von Diebstahl bedeutet nicht nur Kosten für den Betreiber, sondern auch Unannehmlichkeiten für die Nutzer. Durch solche Schutzmaßnahmen wird die Verfügbarkeit der Ladepunkte erhöht, was wiederum die Attraktivität von Elektrofahrzeugen steigert.
Es ist zu erwarten, dass andere Anbieter von Ladeinfrastruktur ähnliche Technologien einführen werden. Die Branche steht vor der Herausforderung, nicht nur die Anzahl der Ladepunkte zu erhöhen, sondern auch deren Sicherheit und Verfügbarkeit zu gewährleisten. Initiativen wie die von InstaVolt sind wichtige Schritte in diese Richtung.
- Diebstähle gefährden die Zuverlässigkeit des Ladenetzes.
- Echtzeit-Tracking verbessert die Wiederbeschaffungschancen.
- Verstärkte Kabel bieten zusätzlichen physischen Schutz.
- Die Maßnahme stärkt das Vertrauen der E-Fahrer.




