Die zunehmende Elektromobilität in Los Angeles steht vor einer unerwarteten Herausforderung: Kupferdiebstahl an Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Kriminelle zielen auf die Kupferkabel ab, beschädigen Ladestationen und verursachen hohe Reparaturkosten. Diese Vorfälle könnten den Ausbau der dringend benötigten Ladeinfrastruktur erheblich verlangsamen.
Wichtige Erkenntnisse
- Kupferdiebstahl an EV-Ladesäulen nimmt in Los Angeles zu.
- Die Reparaturkosten für beschädigte Ladesäulen sind hoch.
- Steigende Kupferpreise motivieren die Diebe.
- Neue Gesetze und innovative Technologien sollen das Problem bekämpfen.
Diebstahlwelle trifft die Ladeinfrastruktur
Diebe haben es in Los Angeles verstärkt auf Ladekabel und Komponenten von Elektrofahrzeug-Ladestationen abgesehen. Sie schneiden Kabel durch oder brechen mit Sägen in die Geräte ein, um an das begehrte Kupfer zu gelangen. Das Problem betrifft sowohl öffentliche als auch private Ladepunkte.
Matt Petersen, CEO des Los Angeles Cleantech Incubator (LACI), äußerte seine Besorgnis. Sein eigenes gemeinnütziges Unternehmen im Arts District wurde bereits mehrfach Opfer solcher Diebstähle. Petersen sieht darin eine Gefahr für die ambitionierten Ziele der Stadt, die Elektromobilität bis zu den Olympischen und Paralympischen Spielen 2028 massiv auszubauen.
„Unser gesamter Fokus liegt darauf: Wie beschleunigen wir die Elektrifizierung des Verkehrs? Mehr Elektrofahrzeuge, Autos und Lastwagen auf den Straßen, mehr Ladestationen, bis die Welt zu den Olympischen und Paralympischen Spielen 2028 kommt. Wir wollen der Welt nicht zeigen, dass Kupferdiebstahl die Sixth Street Bridge und alle EV-Ladegeräte lahmlegt.“
Matt Petersen, CEO des Los Angeles Cleantech Incubator (LACI)
Faktencheck
- In der Region Los Angeles gibt es über 60.630 öffentliche und Arbeitsplatz-Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
- Die Kupferpreise sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, was den Diebstahl attraktiver macht.
Hohe Kosten und fehlende Garantieabdeckung
Die Reparatur vandalierter Ladestationen ist teuer. Aric Ohana von Ohana Mobility.AI erklärt, dass viele Ladestationen mittlerweile im Freien stehen und somit leichter zugänglich sind. Die steigenden Metallpreise, insbesondere für Kupfer, verstärken das Problem. Kupfer ist in den letzten Jahren im Wert gestiegen.
Kameale Terry, CEO von Charger Help, weist darauf hin, dass das Durchtrennen eines Anschlusses nicht unter die Garantie fällt. Die Kosten für die Reparatur müssen somit vom Betreiber der Ladestation getragen werden. Dies kann schnell sehr teuer werden.
Reparaturkosten im Überblick
- Für Level-2-Ladestationen (langsamere Lader) liegen die Kosten für den Anschluss und die Arbeitszeit zwischen 650 und 700 US-Dollar.
- Bei DC-Schnellladestationen können die Kosten auf bis zu 1.500 US-Dollar ansteigen.
Diese finanziellen Belastungen stellen eine erhebliche Hürde für Unternehmen und Kommunen dar, die in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investieren wollen.
Hintergrund der Elektromobilität
Los Angeles hat sich ehrgeizige Ziele für die Reduzierung von Emissionen gesetzt. Der Ausbau der Elektromobilität spielt dabei eine zentrale Rolle. Eine zuverlässige und zugängliche Ladeinfrastruktur ist entscheidend, um mehr Menschen zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu bewegen und die Luftqualität zu verbessern. Der Diebstahl von Kupfer bedroht diese Fortschritte direkt.
Gesetzliche Maßnahmen und technologische Innovationen
Die EV-Gemeinschaft begrüßt die Unterzeichnung des Gesetzesentwurfs AB 476 durch Gouverneur Gavin Newsom. Dieses Gesetz sieht strengere Strafen und eine verbesserte Durchsetzung für diejenigen vor, die gestohlenes Metall kaufen. Dies soll die Anreize für Diebstähle verringern, da der Wert des gestohlenen Materials oft gering ist im Vergleich zum angerichteten Schaden.
Neben gesetzlichen Initiativen entwickeln Ladeinfrastruktur-Anbieter auch innovative technische Lösungen, um Diebstahl zu verhindern. Dazu gehören:
- Abnehmbare Kabel: Ladekabel, die sich bei Nichtgebrauch von der Station trennen lassen.
- Kabelloses Laden: Eine Technologie, die physische Kabel überflüssig macht.
- Robustere Kabelschutzvorrichtungen: Verstärkte Ummantelungen und Materialien.
- Tintensprühkabel: Ein innovatives Kabel, das bei Durchtrennung Tinte freisetzt, um Täter zu identifizieren und das Kabel unbrauchbar zu machen.
„Wenn wir diese Probleme sehen, lasst sie uns quantifizieren. Lasst uns sicherstellen, dass wir darüber nachdenken, wie wir sie lösen. Aber am wichtigsten ist, dass wir uns engagieren und bessere Produkte entwickeln, bei denen man den Anschluss nicht einfach durchschneiden kann.“
Kameale Terry, CEO von Charger Help
Ausblick auf eine sichere Ladezukunft
Die Zusammenarbeit zwischen Gesetzgebern, Technologieunternehmen und der EV-Gemeinschaft ist entscheidend, um dem Kupferdiebstahl entgegenzuwirken. Nur durch eine Kombination aus präventiven Maßnahmen, strengerer Strafverfolgung und cleveren technischen Lösungen kann die Ladeinfrastruktur nachhaltig geschützt werden.
Es ist von großer Bedeutung, dass die Investitionen in die Elektromobilität nicht durch kriminelle Aktivitäten untergraben werden. Eine funktionierende und sichere Ladeinfrastruktur ist der Schlüssel für eine emissionsfreie Zukunft im Verkehrssektor.




