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Verwirrung um Elektroauto-Steuergutschrift in Oregon

Ein Paar aus Portland kämpfte hart, um eine 7.500-Dollar-Steuergutschrift für sein Elektroauto zu erhalten, da das Autohaus die nötigen IRS-Papiere nicht einreichte. Dies beleuchtet wiederkehrende Pro

Dr. Lena Sommer
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Dr. Lena Sommer

Dr. Lena Sommer ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin mit einem Schwerpunkt auf Umweltökonomie und staatliche Finanzpolitik. Sie analysiert die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf Märkte und Verbraucher.

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Verwirrung um Elektroauto-Steuergutschrift in Oregon

Ein Ehepaar aus Portland, Michael Schilmoeller und Katie Larsell, sah sich mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert, um eine staatliche Steuergutschrift von 7.500 US-Dollar für den Kauf ihres neuen Kia EV6 zu erhalten. Obwohl die Gutschrift für förderfähige Elektrofahrzeuge vorgesehen ist, versäumte ihr Autohaus in Gresham die notwendigen Schritte, was die Käufer dazu zwang, selbst aktiv zu werden. Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf wiederkehrende Probleme bei der Abwicklung von Steuergutschriften für Elektroautos.

Wichtige Erkenntnisse

  • Autohäuser versäumen oft die Einreichung erforderlicher IRS-Formulare für EV-Steuergutschriften.
  • Käufer müssen aktiv werden, um ihre Ansprüche zu sichern.
  • Das IRS hat Ausnahmen für die dreitägige Frist für die Einreichung von Berichten zugelassen.
  • Eine fehlende "time-of-sale report" kann den Anspruch auf die Gutschrift gefährden.

Kauf eines E-Autos und die fehlende Gutschrift

Katie Larsell und Michael Schilmoeller erwarben ihren Kia EV6 Ende August. Der Kauf erfolgte nur einen Monat vor dem geplanten Auslaufen der Bundessteuergutschrift von 7.500 US-Dollar am 30. September. Trotz der Begeisterung für ihr neues Elektrofahrzeug stieß das Paar schnell auf ein unerwartetes Problem. Ihr Autohaus in Gresham hatte die erforderlichen Unterlagen für das IRS nicht eingereicht.

„Ich musste wirklich drängen“, sagte Larsell gegenüber The Oregonian/OregonLive. Sie berichtete, dass der Verkäufer ihr zunächst gesagt hatte, die Papiere seien unnötig. „Es schien fast so, als wüssten sie nichts davon.“ Diese Situation ist kein Einzelfall. Viele Käufer von Elektrofahrzeugen in Oregon und anderen Bundesstaaten haben ähnliche Erfahrungen gemacht.

Faktencheck: Steuergutschriften für E-Fahrzeuge

  • Bundessteuergutschrift: 7.500 US-Dollar für den Kauf neuer, förderfähiger Elektrofahrzeuge.
  • Bundessteuergutschrift (Gebrauchtfahrzeuge): 4.000 US-Dollar für den Kauf gebrauchter, förderfähiger Elektrofahrzeuge von einem Händler.
  • Frist für Händler: Seit dem 1. Januar 2024 müssen Händler Berichte innerhalb von drei Tagen nach dem Verkauf an das IRS übermitteln.

Wiederkehrende Probleme bei der Dokumentation

Die National Auto Dealers Association (NADA) hatte Autohäuser bereits Anfang des Jahres vor diesem Fehler bei der Dokumentation gewarnt. Auch das IRS hat in zwei aufeinanderfolgenden Jahren Anweisungen herausgegeben, um sicherzustellen, dass Käufer die Steuergutschrift erhalten. Die Behörde hat die Frist für die Einreichung der Unterlagen durch die Händler sogar verlängert.

Trotz dieser Warnungen und Anweisungen scheint sich der gleiche Fehler immer wieder zu wiederholen. Larsell, eine ehemalige Schulausschussvorsitzende und amtierende Gemeindeministerin, war so besorgt, dass sie ihre Erfahrungen mit der Öffentlichkeit teilen wollte. Sie kontaktierte auch Freunde, die im Frühjahr einen Kia EV6 bei einem anderen Autohaus gekauft hatten.

Weitere Betroffene: Richard Curtis und Jan Apland-Curtis

Diese Freunde, Richard Curtis und Jan Apland-Curtis aus Gresham, stellten fest, dass auch ihr Autohaus die erforderlichen Unterlagen nicht eingereicht hatte. Sie wären ebenfalls Gefahr gelaufen, die 7.500 US-Dollar zu verlieren, wenn Larsell sie nicht informiert hätte.

„Wir waren völlig überrascht“, sagte Curtis. „Wir sagten: ‚Nein, das kann nicht stimmen.‘“

Das Ehepaar Curtis hatte monatelang recherchiert, bevor sie sich für den Kauf eines Elektrofahrzeugs entschieden. Sie gingen davon aus, dass alles Nötige für die Steuergutschrift erledigt sei. Ohne Larsells Hinweis hätten sie im Frühjahr 2026 eine unangenehme Überraschung erlebt.

Hintergrundinformationen: Der Prozess der Steuergutschrift

Laut IRS qualifizieren sich Käufer neuer Elektrofahrzeuge nur dann für die 7.500 US-Dollar Steuergutschrift, wenn das Autohaus ihnen einen „time-of-sale report“ und eine „copy of confirmation“ aushändigt. Diese Bestätigung zeigt, dass das Autohaus den Verkaufsbericht erfolgreich in ein IRS-Portal eingegeben hat. Ein ähnlicher Prozess gilt für die 4.000 US-Dollar Steuergutschrift beim Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs von einem Händler.

Der langwierige Weg zur Dokumentation

Das IRS verlangt von Autohäusern, diese Aufgaben innerhalb von drei Tagen nach dem Verkauf zu erledigen. Aufgrund der vielen Verstöße hat das IRS jedoch Ausnahmen von dieser Dreitagesfrist zugelassen, solange die Händler einen Grund für die Verzögerung angeben können. Diese Flexibilität war entscheidend für beide Paare, um ihre Bundesgutschrift doch noch zu erhalten.

Larsell berichtete, dass sie und ihr Mann am 26. August ihren Kia kauften. Die staatliche EV-Rabatt von 2.500 US-Dollar, die am 8. September auslief, wurde sofort auf den Kaufpreis angewendet. Doch bei der bundesweiten Steuergutschrift von 7.500 US-Dollar stieß sie auf Widerstand.

Sie informierte den Verkäufer bei Weston Kia in Gresham, dass sie „irgendeine Art von Bericht“ für die Gutschrift benötigten. Der Verkäufer versicherte ihr, dies sei nicht der Fall, und sie würden die Gutschrift bei der Einreichung ihrer Steuererklärung 2025 erhalten.

Hartnäckigkeit zahlt sich aus

Erst in der folgenden Woche überprüfte Larsell die IRS-Website erneut. Sie erkannte, dass der benötigte Bericht ein „time-of-sale report“ war. Nach Durchsicht ihrer Unterlagen stellte sie fest, dass dieser Bericht fehlte. Die dreitägige Frist des IRS war bereits abgelaufen. „Die Tatsache, dass dies eine IRS-Angelegenheit war, ließ mein Herz sinken“, sagte Larsell.

Sie rief das Autohaus an, aber der Verkäufer hielt es erneut für ein unbedeutendes Problem. Larsell blieb jedoch hartnäckig. „Ich sagte: ‚Das ist wirklich ernst.‘ Ich geriet ein wenig in Rage.“ Schließlich sprach sie mit Jacob Weston, dem Vizepräsidenten des Betriebs und Enkel des Gründers des 50 Jahre alten Autohauses.

Erst 16 Tage nach dem Kauf des Elektrofahrzeugs hielten Larsell und ihr Mann den „time-of-sale report“ in den Händen. Weston lehnte es ab, über seine Interaktionen mit Larsell zu sprechen, berief sich auf die Kundenprivatsphäre. Er betonte jedoch, dass sein Unternehmen seit Beginn der Steuergutschrift wisse, was zu tun sei, um Kunden die Gutschrift zu sichern.

Weitreichende Auswirkungen für Käufer

Im Fall von Curtis und Apland-Curtis kontaktierte das Paar nach Larsells Hinweis das Autohaus Power Kia in Salem. Sie forderten ebenfalls ihren „time-of-sale report“ und die Bestätigung an. Nach mehreren Wochen mit Textnachrichten, E-Mails und einem Telefonanruf erhielten sie ihre Unterlagen schließlich letzte Woche.

„Es ist einfach zum Verrücktwerden“, sagte Curtis.

Der Geschäftsführer von Power Kia reagierte nicht auf Anfragen von The Oregonian/OregonLive. Apland-Curtis äußerte ihre Sorge, wie viele andere Käufer von Elektrofahrzeugen ebenfalls von diesem Problem betroffen sein könnten.

„Wir glauben, dass dies vielen Menschen passiert, und es fühlt sich für den Verbraucher nicht fair an“, sagte Apland-Curtis. Die Erfahrungen dieser Paare zeigen die Notwendigkeit, dass Käufer von Elektrofahrzeugen die Anforderungen für Steuergutschriften genau kennen und die Dokumentation sorgfältig prüfen müssen. Das aktive Einfordern der korrekten Unterlagen kann den entscheidenden Unterschied machen, um die finanziellen Vorteile des Kaufs eines Elektroautos zu sichern.