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Globaler Elektroauto-Absatz steigt, Kanada sinkt

Der weltweite Absatz von Elektrofahrzeugen stieg in den ersten acht Monaten 2024 um 25 Prozent auf 12,5 Millionen Einheiten. Nordamerika verzeichnete nur 6 Prozent Wachstum, während Kanada einen Rückg

Markus Weber
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Markus Weber ist ein erfahrener Automobiljournalist mit einem Fokus auf Fahrzeugsicherheit, Technologie und Branchentrends. Er berichtet seit über einem Jahrzehnt über die Entwicklungen in der globalen Automobilindustrie.

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Globaler Elektroauto-Absatz steigt, Kanada sinkt

Der weltweite Absatz von Elektrofahrzeugen (BEVs und PHEVs) ist in den ersten acht Monaten des Jahres 2024 um 25 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 12,5 Millionen solcher Fahrzeuge verkauft. Trotz dieses globalen Wachstums zeigt Nordamerika eine langsamere Entwicklung. Kanada verzeichnete sogar einen deutlichen Rückgang der Verkaufszahlen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Weltweiter Absatz von Elektrofahrzeugen stieg um 25 Prozent auf 12,5 Millionen Einheiten.
  • Nordamerika verzeichnete nur einen Zuwachs von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  • Kanada erlebte einen Rückgang von einem Drittel bei den BEV- und PHEV-Verkäufen.
  • Europa und China zeigten starke Wachstumsraten von 31 bzw. 25 Prozent.
  • Der globale Wachstumsanstieg im August war der niedrigste seit Januar.

Globale Dynamik im Elektrofahrzeugmarkt

Der Übergang zur Elektromobilität gestaltet sich komplexer als erwartet. Änderungen bei den Kundenpräferenzen, regulatorische Hürden und marktspezifische Anforderungen beeinflussen die Automobilhersteller. Dennoch gewinnen elektrifizierte Fahrzeuge weiterhin an Bedeutung und machen einen größeren Anteil am Gesamtmarkt aus.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden weltweit schätzungsweise 12,5 Millionen Batterie-elektrische Fahrzeuge (BEVs) und Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs) verkauft. Dies entspricht einem Anstieg von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Zahlen und Fakten

  • Weltweiter Absatz (Jan-Aug): 12,5 Millionen BEVs und PHEVs
  • Wachstum gegenüber Vorjahr: +25%
  • Nordamerika Wachstum: +6%
  • Europa Wachstum: +31%
  • China Wachstum: +25%
  • Rest der Welt Wachstum: +44%

Regionale Unterschiede im Wachstum

Während die meisten wichtigen Märkte eine starke Nachfrage verzeichneten, hinkt Nordamerika hinterher. Laut Daten von Rho Motion wurden in Nordamerika insgesamt 1,3 Millionen BEVs und PHEVs verkauft. Dies ist lediglich ein Anstieg von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Vergleich dazu stiegen die Verkaufszahlen in Europa um 31 Prozent. China verzeichnete einen Anstieg von 25 Prozent. Der Absatz im Rest der Welt sprang sogar um 44 Prozent auf rund 1 Million Einheiten.

Kanada bremst Nordamerika aus

Kanada ist maßgeblich für das langsamere Wachstum in Nordamerika verantwortlich. Nach der Aussetzung des iZEV-Rabattprogramms zu Beginn des Jahres sind die kanadischen BEV- und PHEV-Verkäufe im Jahresvergleich um ein Drittel zurückgegangen.

„Die Aussetzung des iZEV-Rabattprogramms in Kanada hat sich direkt auf die Verkaufszahlen ausgewirkt und zeigt die Sensibilität des Marktes gegenüber staatlichen Anreizen.“

Im Gegensatz dazu stiegen die Verkäufe in den Vereinigten Staaten an. Insbesondere im August gab es einen starken Anstieg. Dies war auf das bevorstehende Ende der staatlichen EV-Steuergutschrift am 30. September zurückzuführen, was viele Käufer dazu veranlasste, ihre Einkäufe vorzuziehen.

Hintergrund: iZEV-Rabatt in Kanada

Das kanadische iZEV-Programm (Incentives for Zero-Emission Vehicles) bot Verbrauchern finanzielle Anreize für den Kauf oder das Leasing von emissionsfreien Fahrzeugen. Die vorübergehende Aussetzung oder Änderung solcher Programme kann direkte Auswirkungen auf die Marktentwicklung haben, wie das Beispiel Kanadas zeigt.

Verlangsamtes Momentum im August

Im August allein stiegen die weltweiten Verkäufe von BEVs und PHEVs um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Wachstumsrate war jedoch der niedrigste Anstieg seit Januar. Insgesamt wurden im August 1,7 Millionen BEVs und PHEVs verkauft, was einem Anstieg von 5 Prozent gegenüber Juli entspricht.

China, der größte EV-Markt der Welt, verdeutlicht diese Verlangsamung. Die Verkäufe stiegen zwar um 6 Prozent im Vergleich zum August des Vorjahres, blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Die Zahlen des Vorjahres waren durch ungewöhnliche Anstiege im Juli und August verzerrt. Damals hatte China sein Inzahlungnahmeprogramm für neue Energiefahrzeuge erweitert, wodurch die diesjährige Leistung im Vergleich schwächer erscheint.

Auswirkungen der Marktbedingungen

Die aktuellen Daten deuten darauf hin, dass der Markt für Elektrofahrzeuge zwar weiter wächst, das Tempo jedoch regional und saisonal variieren kann. Faktoren wie staatliche Förderprogramme, wirtschaftliche Bedingungen und die Verfügbarkeit von Modellen spielen eine entscheidende Rolle für die Akzeptanz von Elektroautos.

Die Automobilhersteller müssen auf diese Entwicklungen reagieren. Sie müssen ihre Strategien anpassen, um in den verschiedenen Märkten erfolgreich zu sein. Dies umfasst die Entwicklung von Fahrzeugen, die den lokalen Anforderungen entsprechen, und die Anpassung an sich ändernde politische Rahmenbedingungen.

  • Anpassung der Strategien: Hersteller müssen auf regionale Unterschiede eingehen.
  • Förderprogramme: Der Einfluss staatlicher Anreize ist erheblich.
  • Marktspezifische Anforderungen: Die Bedürfnisse der Kunden variieren weltweit.

Die langfristige Perspektive für Elektrofahrzeuge bleibt positiv. Dennoch zeigen die jüngsten Daten, dass der Weg zur vollständigen Elektrifizierung der Fahrzeugflotte von Herausforderungen und Schwankungen begleitet wird.