Tesla plant eine Expansion nach Afrika. Eine neue Stellenausschreibung deutet auf den Markteintritt in Marokko hin. Gleichzeitig verstärkt das Unternehmen seine Produktionskapazitäten in China, was die Exportzahlen für Batterien in Shanghai deutlich steigert.
Wichtige Erkenntnisse
- Tesla sucht einen Country Sales & Delivery Leader in Casablanca, Marokko.
- Das Unternehmen hat bereits eine formelle Präsenz in Marokko registriert.
- Marokko gilt als wichtiger Standort für die Elektromobilität in Afrika.
- Die Tesla Megafactory in Shanghai steigert die Batterieexporte der Stadt um 20,7%.
- Autopilot-Technologie von Tesla zeigt sich im dritten Quartal 2025 neunmal sicherer als menschliche Fahrer.
Teslas erster Schritt auf den afrikanischen Kontinent
Tesla ist bereits auf fünf der sieben Kontinente vertreten. Nun richtet sich der Blick des Unternehmens auf Afrika. Eine kürzlich veröffentlichte Stellenausschreibung für einen Country Sales & Delivery Leader in Casablanca, Marokko, deutet auf den ersten Markteintritt in Afrika hin. Diese Position ist entscheidend, um die Vertriebs- und Lieferstrategie im Land zu leiten und ehrgeizige Ziele zu erreichen.
Die Rolle umfasst die Einstellung und Entwicklung von Führungskräften, die Gewährleistung hochleistungsfähiger Teams und die Verantwortung für Verkaufs- und Lieferziele. Der Country Sales & Delivery Leader fungiert zudem als Botschafter für Tesla im Markt und gibt wichtige Impulse für Entscheidungen zur Steigerung des Marktanteils.
Hintergrund der Marokko-Strategie
Bereits im Juli registrierte Tesla seine Präsenz auf dem marokkanischen Markt mit einer anfänglichen Kapitalinvestition von 2,75 Millionen US-Dollar. Dieser Schritt markiert einen offiziellen Versuch des Elektroautoherstellers, in den Markt einzutreten. Marokko gilt als eines der afrikanischen Länder, das am besten für den Übergang zu Elektrofahrzeugen geeignet ist.
Die Regierung Marokkos konzentriert sich stark auf erneuerbare Energien und strategische Investitionen im Transportwesen. Zudem bietet das Land Vorteile bei der lokalen Produktion, da bereits ein Renault-Werk in Marokko betrieben wird. Dies könnte Tesla weitere Möglichkeiten für seine Energiegeschäfte eröffnen.
Shanghai Megafactory treibt Batterieexporte an
Während Tesla neue Märkte erschließt, werden die bestehenden Produktionsstätten weiter optimiert. Die Tesla Megafactory in Shanghai, die seit Februar dieses Jahres in Betrieb ist, hat sich zu einem wichtigen Akteur im chinesischen Batterieexportmarkt entwickelt. Die Anlage, die sich in der Lingang New Area der Shanghai Free Trade Zone befindet, produziert Megapack-Batterien für den nationalen und internationalen Gebrauch.
Berichte zeigen, dass die Produktion der Megapack-Batterien zu einem deutlichen Anstieg der Lithiumbatterie-Lieferungen aus Shanghai in den ersten drei Quartalen 2025 beigetragen hat. Dies ist bemerkenswert, da die Megafactory eine relativ junge Anlage ist, die ihre Produktionskapazität stetig erhöht hat.
„Die Errichtung dieser Referenzfabrik hat nicht nur die schnelle Entwicklung der Energiespeicherindustrie in Shanghai vorangetrieben, sondern ist auch zu einem neuen Wachstumsmotor für den Außenhandel geworden. Angetrieben durch die Eröffnung der Tesla-Energiespeicherfabrik erreichten die Lithiumbatterie-Exporte Shanghais in den ersten drei Quartalen 32,15 Milliarden Yuan (4,5 Milliarden US-Dollar), was einem Anstieg von 20,7% entspricht.“
Die Megafactory hat sich als hilfreich für die „neuen drei“ Industrien der Stadt erwiesen: neue Energie-Fahrzeuge, Lithiumbatterien und Photovoltaiksysteme. Die Exporte dieser Produkte stiegen im gleichen Zeitraum um 6,3% im Jahresvergleich auf 112,17 Milliarden Yuan (15,7 Milliarden US-Dollar).
Fakten zur Megafactory in Shanghai
- Start der Produktion: Februar 2025
- Erster Megapack: 1.000. Einheit im Juli 2025 produziert
- Exportwachstum: 20,7% Anstieg der Lithiumbatterie-Exporte aus Shanghai
- Gesamtvolumen: 32,15 Milliarden Yuan (4,5 Milliarden US-Dollar) in den ersten drei Quartalen 2025
Autopilot-Sicherheitsbericht: Neunmal sicherer
Tesla veröffentlichte kürzlich seinen Fahrzeugsicherheitsbericht für das dritte Quartal 2025. Dieser zeigt, dass die Autopilot-Technologie des Unternehmens die Unfallhäufigkeit um das Neunfache gegenüber dem nationalen Durchschnitt senkt. Im dritten Quartal 2025 wurde ein Unfall pro 6,36 Millionen gefahrenen Meilen mit aktivierter Autopilot-Technologie registriert.
Dies steht in starkem Kontrast zu den neuesten Daten der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) und der Federal Highway Administration (FHWA). Diese zeigen, dass es durchschnittlich alle 702.000 Meilen zu einem Autounfall kommt. Die Zahlen für Q3 2025 liegen leicht unter denen von Q3 2024, wo es über 7 Millionen Meilen zwischen Unfällen mit Autopilot waren.
Über die letzten sieben Quartale hinweg zeigte sich das erste Quartal stets als das stärkste in Teslas Sicherheitsberichten, während das vierte Quartal das schwächste war. Dies wird üblicherweise auf schlechtere Wetter- und Fahrbedingungen gegen Ende des Jahres zurückgeführt. Das erste Quartal 2024 war Teslas bisher beste Leistung mit einem Unfall alle 7,63 Millionen Meilen.
Fokus auf autonomes Fahren
Autopilot und Full Self-Driving (FSD) bleiben ein Hauptaugenmerk für Tesla. Die neuesten Versionen haben die bereits sichere Art des Reisens weiter verbessert, sofern die Systeme korrekt verwendet werden. Teslas FSD (Supervised) Suite ermöglicht es dem Fahrzeug, sich in allen Verkehrssituationen zurechtzufinden und hat sich im täglichen Gebrauch als äußerst effektiv erwiesen.
Durch die Daten, die Tesla aus der Nutzung seiner Fahrzeugflotte gewinnt, werden die Systeme mit jeder gefahrenen Meile präziser und genauer. Das Unternehmen hat angedeutet, in Zukunft vollständig unüberwachte FSD-Versionen zu veröffentlichen. Tesla muss jedoch zuerst die Autonomie vollständig lösen, bevor es solche Angebote der Öffentlichkeit zugänglich machen kann.
Fragen der Investoren vor Q3-Ergebnissen
Investoren warten gespannt auf die Veröffentlichung der Quartalsergebnisse von Tesla für das dritte Quartal 2025. Fünf Hauptfragen stehen im Mittelpunkt: der Start des Robotaxi, die Energie-Sparte, potenzielle zukünftige Fahrzeugmodelle, Optimus und die Nachfragestimulierung ohne Steuergutschriften.
Investoren möchten aktuelle Metriken zum Robotaxi, wie Flottengröße, gefahrene Meilen und Interventionsraten. Sie fragen auch, wann Sicherheitsfahrer entfernt werden und welche Hindernisse die Bereitstellung von unüberwachtem FSD noch verhindern. Tesla hat in der Vergangenheit nur wenige Details zur Flottengröße des Robotaxi preisgegeben, aber CEO Elon Musk hatte angedeutet, dass Sicherheitsfahrer „bis Ende des Jahres“ entfernt werden könnten.
Für die Energiesparte interessieren sich die Anleger für die Nachfrage nach Megapack, Powerwall und Solarsystemen. Angesichts des aktuellen KI-Booms wird auch gefragt, ob Tesla plant, andere Hyperscaler mit Energie zu versorgen. Diese Frage könnte im Ergebnisbericht eine größere Rolle spielen, da Tesla hier oft transparenter ist als bei Fahrzeugplänen.
Neue Modelle und Optimus
Die Pläne für neue Automodelle sind ebenfalls ein wichtiger Punkt. Investoren fragen, ob Tesla kompakte Modelle auf Basis der Cybercab-Plattform bauen wird oder traditionelle SUVs und Pickups auf der Cybertruck-Plattform. Tesla gibt auf solchen Anrufkonferenzen selten Details zu zukünftigen Projekten bekannt.
Bezüglich Optimus, dem humanoiden Roboter, wollen Anleger die aktuellen Herausforderungen bei der Markteinführung wissen. Dazu gehören Softwaresteuerung, Hardwareentwicklung, Training von Mobilitäts- und Aufgabenspezifischen Modellen sowie Sprachmodellen. Es wird erwartet, dass Tesla hier die Fähigkeiten von Optimus Gen 3 vorstellen und möglicherweise einen ungefähren Termin für ein neues Design nennen wird.
Musks politische Beteiligung und Markenwahrnehmung
Eine weitere Frage betrifft die Möglichkeiten der Nachfragestimulierung jenseits der Erschwinglichkeit. Angesichts der globalen politischen Lage fragen Investoren, ob Tesla seine Marke über Spaltungen erheben und zur ursprünglichen Inspiration von Leistung, Umweltfreundlichkeit und überlegener Sicherheit zurückkehren kann. Tesla hat klargestellt, dass Musks politische Beteiligung zeitnah reduziert werden soll, wie aus den Unterlagen zu seinem Vergütungspaket hervorgeht.




