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Tesla appelliert an Trump-Regierung wegen Klimastandards

Tesla fordert die Trump-Regierung auf, Klimastandards beizubehalten, während Elon Musks KI-Firma xAI einen Regierungsauftrag erhält und neue FSD-Software ansteht.

Tobias Zimmermann
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Tobias Zimmermann

Tobias Zimmermann ist Korrespondent für Verkehrspolitik und Regulierung in Nordamerika. Er berichtet über Entwicklungen in der Logistikbranche, Verkehrssicherheit und die Auswirkungen von Regierungsvorschriften auf die Wirtschaft.

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Tesla appelliert an Trump-Regierung wegen Klimastandards

Tesla hat die Trump-Regierung aufgefordert, wichtige Klimastandards für Fahrzeuge nicht aufzuheben. In einem Schreiben an die US-Umweltschutzbehörde EPA warnte das Unternehmen vor den negativen Folgen einer Lockerung der Abgasvorschriften. Gleichzeitig gab es wichtige Entwicklungen bei Teslas Aktie, dem KI-Unternehmen xAI und der Software für autonomes Fahren.

Wichtige Punkte

  • Tesla argumentiert gegen die von der EPA vorgeschlagene Rücknahme von Abgasnormen.
  • Andere große Autohersteller wie General Motors und Toyota haben eine Verzögerung der Ziele beantragt.
  • Teslas Geschäft mit Emissionszertifikaten brachte im Vorjahr 2,8 Milliarden US-Dollar ein.
  • Elon Musks KI-Firma xAI schloss einen langfristigen Vertrag mit der US-Regierung.
  • Die Veröffentlichung von Teslas neuer Software für autonomes Fahren, FSD Version 14, steht kurz bevor.

Tesla gegen Lockerung der Abgasnormen

Tesla hat sich entschieden gegen den Vorschlag der US-Umweltschutzbehörde EPA positioniert, die bestehenden Standards für Abgasemissionen von Fahrzeugen zurückzunehmen. Laut einem Bericht von Reuters warnte das Unternehmen, dass eine solche Maßnahme die Bemühungen im Klimaschutz erheblich zurückwerfen würde.

In dem Schreiben erklärte Tesla, dass eine Aufhebung der Standards „Motor- und Fahrzeugherstellern einen Freibrief für die Messung, Kontrolle und Meldung von Treibhausgasemissionen bei allen Straßenfahrzeugen und -motoren geben würde“. Das Unternehmen argumentiert, dass dies die Stabilität des Programms untergräbt und den Wert von Anreizen für Elektrofahrzeughersteller mindert.

Hintergrund der Debatte

Die aktuellen Vorschriften zwingen Automobilhersteller dazu, die durchschnittlichen Emissionen ihrer gesamten Fahrzeugflotte zu senken. Unternehmen, die die Ziele nicht erreichen, müssen entweder Strafen zahlen oder Emissionszertifikate von Herstellern kaufen, die die Vorgaben übertreffen, wie zum Beispiel Tesla. Dieses System schafft einen finanziellen Anreiz für die Produktion emissionsfreier Fahrzeuge.

Präsident Trump hat sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch zu Umweltauflagen geäußert. Erst kürzlich bezeichnete er den Klimawandel während einer Rede vor den Vereinten Nationen als einen der größten Schwindel.

Unterschiedliche Positionen der Autoindustrie

Während Tesla auf die Beibehaltung der strengen Regeln drängt, haben andere große Hersteller eine andere Haltung eingenommen. General Motors, Toyota, Volkswagen und die meisten anderen etablierten Automobilkonzerne forderten die EPA auf, die für die kommenden Jahre geplanten Emissionsziele zu verschieben.

Diese Unternehmen sind kurzfristig weiterhin stark auf den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor angewiesen, um ihre Umsätze zu sichern. Da sie die Emissionsziele oft nicht erreichen, sind sie gezwungen, Strafen zu zahlen oder Zertifikate von Tesla zu erwerben.

Ein lukratives Geschäft für Tesla

Der Verkauf von Emissionszertifikaten ist für Tesla eine bedeutende Einnahmequelle. Im vergangenen Jahr generierte das Unternehmen damit einen Umsatz von 2,8 Milliarden US-Dollar. Kürzlich musste General Motors eine Strafe in Höhe von 145,8 Millionen US-Dollar für die Überschreitung von Emissionsgrenzwerten zahlen.

Tesla betonte in seinem Schreiben, dass eine Lockerung der Standards die Innovation in der Automobilindustrie behindern und ein „ungleiches Spielfeld“ schaffen würde. Dies würde den Anreiz für Investitionen in neue Fahrzeugtechnologien verringern.

Weitere Entwicklungen bei Musks Unternehmen

Neben der politischen Debatte um Umweltstandards gab es in den letzten Tagen weitere wichtige Ankündigungen von Elon Musk und seinen Firmen, die auf den Finanzmärkten und in der Technologiebranche für Aufmerksamkeit sorgten.

Tesla-Aktie trotzt Prognosen

Elon Musk kommentierte auf der Plattform X den jüngsten Kursanstieg der Tesla-Aktie. Trotz des bevorstehenden Auslaufens der Steuergutschrift von 7.500 US-Dollar für Elektrofahrzeuge stieg der Aktienkurs im letzten Monat um 23 Prozent. Seit Jahresbeginn verzeichnet die Aktie ein Plus von über 13 Prozent.

„Viele Leute dachten, die Tesla-Aktie würde zusammenbrechen, wenn die Steuergutschriften diesen Monat auslaufen. Offenbar nicht“, schrieb Musk.

Analysten reagierten positiv auf die Entwicklung. Mizuho erhöhte das Kursziel für Tesla von 375 auf 450 US-Dollar und begründete dies mit der führenden Marktposition des Unternehmens in den USA. Goldman Sachs passte sein Kursziel von 300 auf 395 US-Dollar an und verwies auf das Potenzial in den Bereichen humanoide Robotik und autonomes Fahren.

KI-Firma xAI erhält Regierungsauftrag

Elon Musks KI-Unternehmen xAI hat einen bedeutenden Vertrag mit der U.S. General Services Administration (GSA) abgeschlossen. Die Vereinbarung macht die KI-Modelle von Grok für alle US-Bundesbehörden verfügbar. Der Vertrag läuft bis März 2027 und ist damit der bisher langfristigste im Rahmen der OneGov-Initiative der Regierung.

Die Konditionen sind bemerkenswert: Behörden erhalten Zugang zu Grok für 0,42 US-Dollar pro Organisation. Zum Vergleich: OpenAI berechnet Regierungsbehörden laut Berichten 1 US-Dollar pro Jahr für ChatGPT. Der Vertrag umfasst die Modelle Grok 4 und Grok 4 Fast sowie technischen Support.

Josh Gruenbaum, Beauftragter des Federal Acquisition Service, erklärte: „Der breite Zugang zu fortschrittlichen KI-Modellen ist entscheidend, um die effiziente und verantwortungsvolle Regierung aufzubauen, die die Steuerzahler verdienen.“

Neue Version für autonomes Fahren angekündigt

Auch im Bereich des autonomen Fahrens gibt es Fortschritte. Elon Musk kündigte an, dass die Version 14.0 der Full Self-Driving (FSD) Software in der kommenden Woche für einen erweiterten Nutzerkreis freigegeben wird.

Die weiteren Updates sollen in kurzen Abständen folgen:

  • Version 14.0: Frühe breite Veröffentlichung nächste Woche.
  • Version 14.1: Etwa zwei Wochen später.
  • Version 14.2: Kurz darauf.

Musk äußerte sich optimistisch über die Fähigkeiten der neuen Version. Er erklärte, dass sich das Fahrzeug mit Version 14.2 „fast wie ein fühlendes Wesen“ anfühlen werde. Technisch basiert das Update auf einer Verzehnfachung der Parameteranzahl in den neuronalen Netzen, was eine deutliche Leistungssteigerung verspricht.