Die Kraftstoffpreise in den USA zeigen sich Ende Oktober 2025 weitgehend stabil, mit nur leichten Schwankungen. Der landesweite Durchschnitt für einen Gallone Normalbenzin liegt aktuell bei 3,07 US-Dollar. Während Autofahrer mit Verbrennungsmotoren im Vergleich zum Vorjahr weniger zahlen, bleiben die Kosten für das öffentliche Laden von Elektrofahrzeugen auf einem konstant hohen Niveau.
Daten der Energy Information Administration (EIA) zeigen, dass die Benzinnachfrage mit 8,45 Millionen Barrel pro Tag unverändert geblieben ist. Dies deutet auf eine nachlassende Reisetätigkeit nach der Sommersaison hin, was typischerweise zu sinkenden Preisen in den kälteren Monaten führt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der landesweite Durchschnittspreis für Benzin liegt bei 3,07 US-Dollar pro Gallone, ein leichter Anstieg zur Vorwoche.
- Im Vergleich zum Vorjahr (3,155 US-Dollar) sind die Benzinpreise gesunken.
- Die Kosten für das öffentliche Laden von E-Autos bleiben stabil bei durchschnittlich 36 Cent pro Kilowattstunde.
- Die Benzinnachfrage ist konstant, während die nationalen Benzinvorräte leicht zurückgingen.
- Der Ölpreis (WTI) ist auf 58,50 US-Dollar pro Barrel gestiegen.
Stabile Preise an der Zapfsäule
Für die meisten Autofahrer in den Vereinigten Staaten bietet der Herbst eine finanzielle Atempause. Der landesweite Durchschnittspreis für eine Gallone Normalbenzin stieg in der vergangenen Woche nur geringfügig von 3,057 auf 3,071 US-Dollar. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Preis von vor einem Monat (3,172 US-Dollar) und auch unter dem Vorjahreswert (3,155 US-Dollar).
Die Gründe für diese Stabilität sind vielfältig. Ein wesentlicher Faktor ist die saisonal bedingt sinkende Nachfrage. Mit dem Ende der Hauptreisezeit im Sommer sind weniger Menschen auf langen Strecken unterwegs. Die aktuelle Nachfrage stagniert laut EIA bei 8,45 Millionen Barrel pro Tag.
Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht
Obwohl die Nachfrage gleich geblieben ist, sind die gesamten inländischen Benzinvorräte leicht gesunken, von 218,8 Millionen auf 216,7 Millionen Barrel. Gleichzeitig wurde die Benzinproduktion erhöht und erreichte einen Durchschnitt von 9,6 Millionen Barrel pro Tag. Dieses Zusammenspiel von Produktion und Lagerbeständen hilft, die Preise trotz kleinerer Schwankungen auf dem Ölmarkt zu stabilisieren.
Preisentwicklung im Überblick
- Aktueller Durchschnitt: $3,071
- Vor einer Woche: $3,057
- Vor einem Monat: $3,172
- Vor einem Jahr: $3,155
Der Ölmarkt zeigt leichte Anzeichen von Anspannung
Während die Benzinpreise für Verbraucher relativ ruhig bleiben, zeigt der globale Ölmarkt mehr Bewegung. Der Preis für ein Barrel West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,26 US-Dollar und schloss bei 58,50 US-Dollar. Dieser Anstieg spiegelt eine leichte Verknappung auf dem Rohölmarkt wider.
Die EIA meldete einen Rückgang der Rohölvorräte um 1 Million Barrel in der vergangenen Woche. Mit 422,8 Millionen Barrel liegen die US-Rohölvorräte nun etwa 4 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt für diese Jahreszeit. Diese Entwicklung wird von Analysten genau beobachtet, da sie ein Indikator für zukünftige Preisentwicklungen sein könnte.
Hintergrund: WTI und seine Bedeutung
West Texas Intermediate (WTI) ist eine Referenzölsorte, die in den USA gefördert wird. Ihr Preis ist ein wichtiger Indikator für den globalen Ölmarkt und beeinflusst direkt die Produktionskosten von Benzin und anderen Erdölprodukten. Ein steigender WTI-Preis führt in der Regel zeitverzögert zu höheren Preisen an der Zapfsäule.
Kosten für E-Auto-Fahrer bleiben konstant hoch
Im Gegensatz zu den schwankenden Benzinpreisen zeigt sich der Markt für öffentliches Laden von Elektrofahrzeugen stabil. Der landesweite Durchschnittspreis pro Kilowattstunde (kWh) verharrte in der vergangenen Woche bei 36 Cent. Für Fahrer von E-Autos bedeutet dies eine verlässliche, aber je nach Region auch hohe Kostenbelastung.
Die regionalen Unterschiede sind hierbei noch ausgeprägter als bei Benzin. Während das Laden in einigen Bundesstaaten sehr günstig ist, zahlen E-Auto-Besitzer in anderen fast das Doppelte.
Regionale Preisunterschiede: Wo Tanken und Laden am teuersten ist
Die nationalen Durchschnittswerte verbergen oft die enormen Preisspannen zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Dies gilt sowohl für Benzin als auch für Strom an öffentlichen Ladesäulen.
Benzinpreise: Die Extreme
Autofahrer an der Westküste zahlen traditionell am meisten. Kalifornien führt die Liste mit durchschnittlich 4,60 US-Dollar pro Gallone an, gefolgt von Hawaii (4,48 US-Dollar) und Washington (4,37 US-Dollar). Am günstigsten ist das Tanken hingegen im Süden und Mittleren Westen.
Die 5 teuersten Staaten für Benzin:
- Kalifornien: $4,60
- Hawaii: $4,48
- Washington: $4,37
- Oregon: $3,97
- Alaska: $3,84
Die 5 günstigsten Staaten für Benzin:
- Mississippi: $2,61
- Texas: $2,61
- Louisiana: $2,62
- Oklahoma: $2,63
- Tennessee: $2,64
Ladestrom: Große Kluft bei den Kosten
Auch bei den Ladekosten gibt es eine deutliche Kluft. Interessanterweise sind einige der günstigsten Staaten für Benzin gleichzeitig die teuersten für das Laden von E-Autos. West Virginia führt die Liste mit 53 Cent pro kWh an, während Fahrer in Kansas nur 26 Cent zahlen.
Die 5 teuersten Staaten für öffentliches Laden (pro kWh):
- West Virginia: 53 Cent
- Alaska: 50 Cent
- Hawaii: 47 Cent
- South Carolina: 44 Cent
- Alabama: 43 Cent
Die 5 günstigsten Staaten für öffentliches Laden (pro kWh):
- Kansas: 26 Cent
- Maryland: 28 Cent
- Missouri: 28 Cent
- Nebraska: 28 Cent
- Utah: 28 Cent
Diese Zahlen zeigen, dass die Entscheidung zwischen einem Verbrenner und einem Elektroauto stark von den lokalen Energiepreisen abhängt. Während die Benzinpreise tendenziell weiter sinken dürften, bleibt die Entwicklung der Strompreise ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Elektromobilität.




