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Stellantis entwickelt neue All-in-One-Batterie

Stellantis hat ein innovatives Batteriesystem namens IBIS vorgestellt, das mehrere EV-Komponenten integriert. Es verspricht bis zu 10% mehr Effizienz, 15% mehr Leistung, 40 kg Gewichtseinsparung und s

Anja Meier
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Anja Meier ist eine erfahrene Technologiejournalistin mit einem Fokus auf innovative Antriebssysteme und Nachhaltigkeit in der Automobilbranche. Sie analysiert seit über einem Jahrzehnt die Entwicklungen im Bereich Elektromobilität und alternative Kraftstoffe.

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Stellantis entwickelt neue All-in-One-Batterie

Stellantis hat ein innovatives Batteriesystem für Elektrofahrzeuge vorgestellt. Es integriert mehrere Komponenten in einer einzigen Einheit. Dieses System soll Reichweite, Effizienz und Ladezeiten von Elektroautos verbessern.

Das Unternehmen verspricht, dass diese Technologie Elektrofahrzeuge leichter, leistungsstärker und praktikabler macht. Erste Tests mit einem Prototyp zeigen vielversprechende Ergebnisse.

Wichtige Erkenntnisse

  • Stellantis hat das Intelligent Battery Integrated System (IBIS) entwickelt.
  • IBIS fasst Inverter, Ladegerät und andere Komponenten in einem Gehäuse zusammen.
  • Das System soll die Energieeffizienz um bis zu 10% steigern.
  • Die Leistung erhöht sich um 15%, das Gewicht sinkt um 40 kg.
  • Ladezeiten verkürzen sich, und es unterstützt Vehicle-to-Grid (V2G).

Intelligentes Batteriesystem für Elektrofahrzeuge

Ein typisches Elektrofahrzeug (EV) besteht aus einem Batteriepaket, einem Wechselrichter, einem DC/DC-Wandler und weiteren Komponenten. Diese sind oft im Fahrzeug verteilt. Stellantis hat diese Anordnung überarbeitet. Das Ergebnis ist das Intelligent Battery Integrated System (IBIS).

Dieses System vereinfacht den Aufbau eines Elektrofahrzeugs erheblich. Es integriert alle relevanten Komponenten in einem einzigen Gehäuse. Dies führt zu einem kompakteren und effizienteren Design.

Fakten zum IBIS

  • Komponentenintegration: Wechselrichter, Ladegerät und weitere Funktionen sind im Batteriepaket integriert.
  • Plattformunabhängig: Unterstützt verschiedene Batterietypen wie Nickel-Mangan-Kobalt (NMC) und Lithium-Eisenphosphat (LFP).
  • AC- und DC-Fähigkeit: Das System kann sowohl mit Wechselstrom als auch mit Gleichstrom umgehen.

Verbesserungen bei Leistung und Effizienz

Stellantis gibt an, dass das IBIS-System signifikante Vorteile bietet. Die Energieeffizienz soll um bis zu 10% steigen. Gleichzeitig erhöht sich die Leistung um 15% im Vergleich zu einer herkömmlichen Batterie gleicher Größe. Ein IBIS-basiertes Batteriepaket kann demnach 230 PS (172 kW) liefern, während eine traditionelle Batterie nur 201 PS (150 kW) erzeugt.

Diese Verbesserungen sind wichtig für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen. Mehr Leistung und Effizienz bedeuten eine bessere Fahrerfahrung und längere Reichweiten. Dies adressiert zwei zentrale Anliegen von potenziellen EV-Käufern.

„Unser Ziel ist es, die Elektromobilität für alle zugänglich und attraktiver zu machen. Das IBIS-System ist ein großer Schritt in diese Richtung.“

Gewichtsreduktion und Platzeinsparung

Ein weiterer Vorteil des IBIS-Systems ist die Gewichtsreduktion. Das all-in-one-Konzept reduziert das Gesamtgewicht um etwa 40 Kilogramm. Dies verbessert nicht nur die Fahrdynamik des Fahrzeugs, sondern trägt auch zur Energieeffizienz bei.

Zudem schafft das System mehr Platz im Fahrzeug. Durch die Integration der Komponenten werden bis zu 17 Liter Raum freigesetzt. Dieser zusätzliche Raum kann für andere Zwecke im Fahrzeug genutzt werden. Dies bietet den Designern mehr Flexibilität bei der Gestaltung des Innenraums und der Fahrzeugarchitektur.

Hintergrund: Die STLA Medium Plattform

Der erste Prototyp des IBIS-Systems wurde in einem Peugeot E-3008 Crossover getestet. Dieses Fahrzeug basiert auf der STLA Medium Plattform von Stellantis. Diese Plattform wird auch für die neueste Generation des Jeep Compass verwendet. Die STLA Medium Plattform ist eine von vier skalierbaren EV-Plattformen, die Stellantis für seine zukünftigen Elektrofahrzeuge entwickelt hat.

Schnellere Ladezeiten und V2G-Funktionalität

Das IBIS-System führt auch zu kürzeren Ladezeiten. Durch die Reduzierung von Verlusten während des Ladevorgangs verbessert sich die Effizienz. Stellantis gibt an, dass eine vollständige Ladung an einem 7-kW-Wechselstromladegerät nur sechs Stunden dauert, statt der üblichen sieben Stunden. Dies ist eine Verbesserung von rund 14%.

Darüber hinaus unterstützt das System Vehicle-to-Grid (V2G)-Funktionalität. Dies bedeutet, dass die Batterie nicht nur den Elektromotor des Fahrzeugs versorgen kann, sondern auch Strom an das Stromnetz zurückgeben kann. Dies macht Elektrofahrzeuge zu einem aktiven Teil des Energiemanagements und kann den Besitzern zusätzliche Vorteile bieten.

Zukünftige Entwicklung und Einführung

Die nächste Phase des Entwicklungsprogramms konzentriert sich auf die Validierung des Systems unter realen Bedingungen. Wenn die Tests erfolgreich verlaufen, könnte das IBIS-System bis zum Ende des Jahrzehnts in den Serien-Elektrofahrzeugen von Stellantis zum Einsatz kommen. Die Zusammenarbeit mit dem Partner Saft ist hierbei entscheidend.

Die Einführung einer solchen Technologie könnte die Wettbewerbsfähigkeit von Stellantis im schnell wachsenden EV-Markt stärken. Sie zeigt das Engagement des Unternehmens für Innovation und Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie. Die Integration der Komponenten ist ein Schlüsselfaktor für die Effizienz zukünftiger Elektrofahrzeuge.

Diese Entwicklung unterstreicht den Trend zu kompakteren und leistungsfähigeren Batteriesystemen. Sie ist ein Beispiel dafür, wie Automobilhersteller versuchen, die Herausforderungen der Elektromobilität zu meistern. Die Vereinfachung der Systemarchitektur ist dabei ein wichtiger Aspekt.