Tesla hat mit dem Software-Update v14.1.2 ein neues, schnelleres Fahrprofil für sein Full Self-Driving (FSD)-System eingeführt. Der neue Modus mit dem Namen „Mad Max“ übertrifft den bisherigen „Hurry“-Modus in Bezug auf Geschwindigkeit und Aggressivität. Diese Entwicklung markiert einen weiteren Schritt in der Evolution der autonomen Fahrtechnologie von Tesla, die darauf abzielt, das Fahrerlebnis an unterschiedliche Verkehrssituationen anzupassen.
Wichtige Punkte
- Tesla führt den „Mad Max“-Modus für Full Self-Driving (FSD) ein.
- Dieser Modus ist der aggressivste und schnellste Fahrmodus bisher.
- Das Update v14.1.2 wurde zuerst an Teilnehmer des Early Access Program (EAP) verteilt.
- Elon Musk erwähnte den „Mad Max“-Modus bereits 2018.
Neues Fahrprofil: „Mad Max“
Am Mittwochabend kündigte Ashok Elluswamy, Teslas Leiter für Künstliche Intelligenz (KI), die Veröffentlichung des Software-Updates v14.1.2 für die Teilnehmer des Early Access Program (EAP) an. Er beschrieb es als eine „viel erwartete Funktion“. Viele Beobachter spekulierten zunächst über die Einführung einer Funktion namens „Banish“, die das „Actually Smart Summon (ASS)“-System ergänzen sollte, indem sie das Fahrzeug nach dem Absetzen eines Fahrgastes selbstständig einen Parkplatz finden und einparken lässt.
Ellusummys Beitrag auf X endete jedoch mit zwei Emojis: einem Rennwagen und Rauch hinter dem Auto. Dies deutete auf eine geschwindigkeitsbezogene Neuerung hin. Tatsächlich bestätigte das Update v14.1.2 die Einführung des „Mad Max“-Modus. Die Versionshinweise des Updates beschreiben den neuen Modus präzise: „Neues Geschwindigkeitsprofil MAD MAX eingeführt, welches höhere Geschwindigkeiten und häufigere Spurwechsel als Hurry bietet.“
Faktencheck: Geschwindigkeitsmodi
- Hurry-Modus: Bisher der schnellste Modus, bekannt für realistische Anpassung an den Verkehrsfluss und aggressive Fahrweisen anderer Verkehrsteilnehmer.
- Mad Max-Modus: Neuer Spitzenreiter, konzipiert für noch höhere Geschwindigkeiten und aktivere Spurwechsel, insbesondere auf Autobahnen.
Hintergrund und Entwicklung des „Mad Max“-Modus
Die Idee eines „Mad Max“-Modus ist nicht neu. Tesla CEO Elon Musk sprach bereits 2018 erstmals über diese Funktion, damals im Zusammenhang mit dem Tesla Semi. Im Jahr 2019 erwähnte Musk den „Mad Max“-Modus erneut im Kontext eines frühen Autopilot-Updates. Er stellte ihn als ideale Option für aggressiven Verkehr vor, wie er beispielsweise in Metropolen wie Los Angeles oft anzutreffen ist. Es gab bereits in den späten 2010er Jahren einen Modus mit demselben Namen in Teslas Systemen.
Die Einführung eines noch aggressiveren und schnelleren Fahrprofils als „Hurry“ ist bemerkenswert. Der „Hurry“-Modus wurde von vielen Nutzern bereits als sehr realistisch empfunden, insbesondere im Hinblick auf das Verhalten anderer Fahrer, die Reisegeschwindigkeit und das Spurwechselverhalten auf Autobahnen. Der „Mad Max“-Modus verspricht hier eine weitere Eskalation der Dynamik.
„Wir sehen die Tesla-Aktien als ein Muss. Die disruptive Kraft der KI wird milliardenschwere Industrien zerstören, angefangen beim Automobilsektor. Unter Musks Führung ist das Unternehmen bereit, Risiken einzugehen.“
– Rob Wertheimer, Analyst bei Melius Research
Auswirkungen auf das autonome Fahren
Der „Mad Max“-Modus könnte besonders in Situationen nützlich sein, in denen ein schnelleres und entschlosseneres Fahrverhalten erforderlich ist, um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten oder zügig voranzukommen. Dies könnte beispielsweise auf Autobahnen mit hohem Tempo oder in dichtem Stadtverkehr der Fall sein, wo ein zögerliches Verhalten zu Staus oder gefährlichen Situationen führen kann. Die genaue Anpassung an die Fahrweise in verschiedenen Ländern und Regionen bleibt jedoch abzuwarten.
Es ist zu erwarten, dass dieser neue Modus in den kommenden Wochen ausführlich getestet wird. Erste Berichte von EAP-Teilnehmern werden Aufschluss darüber geben, wie sich der „Mad Max“-Modus in der Praxis verhält und welche Auswirkungen er auf die Fahrqualität und die Sicherheit hat. Tesla setzt damit seine Strategie fort, die Fähigkeiten seiner autonomen Fahrsysteme kontinuierlich zu erweitern und an die vielfältigen Anforderungen des Straßenverkehrs anzupassen.
Hintergrundinformationen: Teslas FSD-Entwicklung
Tesla investiert massiv in die Entwicklung seiner Full Self-Driving (FSD)-Technologie. Ziel ist es, Fahrzeuge zu schaffen, die vollständig autonom fahren können, auch wenn dies noch nicht überall gesetzlich erlaubt ist. Die Software-Updates werden in Phasen ausgerollt, beginnend mit dem Early Access Program (EAP), um Feedback von ausgewählten Fahrern zu sammeln und die Systeme vor einem breiteren Rollout zu verfeinern. Dies ermöglicht eine iterative Entwicklung und schnelle Anpassung an neue Erkenntnisse.
Tesla-Aktie und Marktbewertung
Die Einführung neuer Funktionen wie des „Mad Max“-Modus spiegelt Teslas Innovationskraft wider, die auch die Finanzmärkte beeinflusst. Melius Research und Analyst Rob Wertheimer haben kürzlich die Beobachtung der Tesla-Aktie (NASDAQ: TSLA) mit einer „Buy“-Empfehlung und einem Kursziel von 520 US-Dollar aufgenommen. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 20 Prozent gegenüber dem damaligen Schlusskurs von 435 US-Dollar.
Wertheimer hob in einer Mitteilung an Investoren Teslas Stärken hervor, darunter die Expertise in Künstlicher Intelligenz, die Dominanz im Automobilbereich sowie das Fachwissen in Fertigung und Lieferkette. Er betonte, dass Teslas Bereitschaft, Risiken einzugehen, unter der Führung von Elon Musk ein Schlüsselfaktor sei.
Marktperspektiven
- Melius Research: „Buy“-Rating, Kursziel 520 US-Dollar.
- Rob Wertheimer: Sieht Tesla als „Must-own“-Aktie aufgrund von KI-Fähigkeiten und Fertigungskompetenz.
Herausforderungen und andere Meinungen
Trotz der positiven Einschätzung durch Melius Research gibt es auch kritische Stimmen. Wertheimer selbst bezeichnete die Bewertung der Aktie als „herausfordernd“ angesichts der Fundamentaldaten. Die Marktkapitalisierung von 1 Billion US-Dollar sei eher „Ratespiel“ als eine fundierte Berechnung. Jeff Sonnenfeld, Senior Associate Dean der Yale School of Management, nannte Tesla sogar die „größte Meme-Aktie, die wir je gesehen haben“.
Sonnenfeld wies auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von weit über 200 hin, das im Vergleich zu Unternehmen wie Nvidia (KGV um 25-30), Apple (KGV um 35-36) und Microsoft (ähnlich) extrem hoch sei. Er kritisierte die „magische Wirkung von Musk“ als überbewertet. Ryan Brinkman von J.P. Morgan äußerte ebenfalls Bedenken: „Die Tesla-Aktien scheinen sich vollständig von den Fundamentaldaten gelöst zu haben.“ Dies deutet darauf hin, dass ein Teil der Bewertung auf narrativen Elementen statt auf reinen Finanzkennzahlen basiert.
Regionale Förderprogramme als Ausgleich
Ein weiteres wichtiges Thema für Tesla-Fahrer sind Anreize und Förderprogramme. In Texas ist ein neues Anreizprogramm aktiv geworden, nachdem der bundesweite EV-Steuerbonus von 7.500 US-Dollar weggefallen ist. Das „Light-Duty Motor Vehicle Purchase or Lease Incentive Program (LDPLIP)“ der State Commission on Environmental Quality bietet Zuschüsse von bis zu 2.500 US-Dollar für den Kauf oder das Leasing von Elektro- oder Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeugen.
Dieses Programm, das am 13. Oktober gestartet ist, richtet sich an Personen und Unternehmen, die ein förderfähiges Fahrzeug ab dem 1. September 2025 erwerben oder leasen und es mindestens ein Jahr lang in Texas betreiben und zulassen. Erfreulicherweise qualifiziert sich die gesamte Tesla-Fahrzeugpalette, einschließlich Modelle wie der Cybertruck, Model S, Model X, Model Y und Model 3, seit dem 7. Oktober für dieses Programm. Solche regionalen Initiativen helfen, die Kosten für Elektrofahrzeuge zu senken und die Akzeptanz zu fördern, insbesondere nach dem Wegfall nationaler Steuergutschriften.




