Ein neuer Bericht der Organisation Advocates for Highway and Auto Safety beleuchtet die Fortschritte und Defizite in der Verkehrssicherheit in der Region Washington D.C., Maryland und Virginia. Während D.C. und Maryland eine gute Bewertung erhalten, zeigt Virginia deutlichen Nachholbedarf bei wichtigen Sicherheitsgesetzen. Der Bericht fordert umfassende Verbesserungen, um Leben zu retten und die enormen wirtschaftlichen Kosten von Verkehrsunfällen zu senken.
Wichtige Erkenntnisse
- D.C. und Maryland erhalten im Bericht die Bestnote „Grün“.
- Virginia wird mit „Gelb“ bewertet und hat vier Empfehlungen nicht umgesetzt.
- Landesweit belaufen sich die wirtschaftlichen Kosten von Unfällen auf 429 Milliarden US-Dollar jährlich.
- Empfehlungen umfassen strengere Gurtpflichten, Kindersicherheit und Fahrerausbildung für Jugendliche.
Regionale Unterschiede bei der Verkehrssicherheit
Die Organisation Advocates for Highway and Auto Safety hat ihren „2026 Roadmap to Safety“-Bericht veröffentlicht. Dieser bewertet die Verkehrssicherheitsgesetze in den einzelnen US-Bundesstaaten und Regionen. Für die Region um die Hauptstadt der Vereinigten Staaten zeigt sich ein klares Bild: D.C. und Maryland sind führend, während Virginia Verbesserungspotenzial hat.
D.C. und Maryland verfügen über mindestens acht der empfohlenen Sicherheitsgesetze. Virginia hingegen hat nur vier dieser Gesetze umgesetzt. Diese Diskrepanz führt zu den unterschiedlichen Bewertungen. D.C. und Maryland erhielten die Bestnote „Grün“, Virginia wurde mit „Gelb“ eingestuft.
„Diese Gesetze decken alles ab, vom Schutz der Passagiere über die Verhinderung von Fahrten unter Alkoholeinfluss bis hin zur Reduzierung von Rotlichtverstößen“, erklärt Cathy Chase, Präsidentin von Advocates for Highway and Auto Safety. „D.C. und Maryland erhielten die stärkste Bewertung Grün, und Virginia erhielt eine Gelbe Bewertung. Es muss also in der Commonwealth noch einiges getan werden.“
Virginia muss nachbessern
Ein zentraler Kritikpunkt für Virginia ist das Fehlen eines starken Gurtpflichtgesetzes. Die Verwendung des Sicherheitsgurtes ist die erste Verteidigungslinie bei einem Unfall und kann schwere Verletzungen oder gar den Tod verhindern. Experten betonen immer wieder die Wichtigkeit dieser einfachen Maßnahme.
Faktencheck: Gurtpflicht
Sicherheitsgurte reduzieren das Risiko tödlicher Verletzungen bei Autoinsassen um etwa 45% und das Risiko mittelschwerer bis schwerer Verletzungen um 50%.
Trotz der guten Gesamtbewertung gibt es auch in D.C. Bereiche, in denen Verbesserungen nötig sind. Dazu gehören der Kinderschutz im Auto und spezifische Regelungen für Fahranfänger. Im vergangenen Jahr kamen in D.C. fast 50 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Dies zeigt, dass selbst in Regionen mit guten Gesetzen weiterhin Handlungsbedarf besteht.
Wirtschaftliche Auswirkungen von Verkehrsunfällen
Verkehrsunfälle verursachen nicht nur menschliches Leid, sondern auch enorme wirtschaftliche Kosten. Der Bericht hebt diese finanziellen Belastungen hervor. In Virginia belaufen sich die jährlichen Kosten auf über 6 Milliarden US-Dollar. In Maryland sind es 5,91 Milliarden US-Dollar und in D.C. etwa 832 Millionen US-Dollar.
Auf nationaler Ebene sind die Zahlen noch dramatischer. Nach Angaben des US-Verkehrsministeriums beläuft sich der wirtschaftliche Schaden durch Verkehrsunfälle landesweit auf 429 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Diese Summe entspricht einer „Unfallsteuer“ von rund 1.258 US-Dollar für jeden Steuerzahler.
Hintergrund: Unfallkosten
Die wirtschaftlichen Kosten umfassen medizinische Ausgaben, Sachschäden, verlorene Produktivität, Notfalldienste und weitere indirekte Kosten, die durch Unfälle entstehen. Präventive Maßnahmen können diese Kosten erheblich senken.
Empfehlungen für sicherere Straßen
Der Bericht enthält konkrete Empfehlungen für alle drei Gerichtsbarkeiten. Ein wichtiger Punkt ist die Anforderung an junge Fahrer, 70 Stunden beaufsichtigtes Fahren zu absolvieren, bevor sie ihren Führerschein erhalten. Zudem werden nächtliche Fahrbeschränkungen für Fahranfänger vorgeschlagen. Diese Schritte sollen Teenagern helfen, ihre Fähigkeiten sicher zu entwickeln.
„Diese Maßnahmen sind alle dazu da, dass Teenager am Steuer üben können. Jeden Tag trainieren sie Basketball oder Fußball, um immer besser zu werden. Das Gleiche muss auch beim Fahren passieren“, erklärt Cathy Chase.
Weitere Empfehlungen betreffen den Kindertransport. Der Bericht fordert Gesetze in der D.C.-Region, die vorschreiben, dass Kinder bis zum Alter von 12 Jahren auf dem Rücksitz mitfahren müssen. Diese Regelung ist entscheidend, um die Sicherheit von Kindern im Falle eines Aufpralls zu gewährleisten.
Bundesstaaten im Vergleich
Der Bericht vergleicht auch die Leistung der Bundesstaaten landesweit. Missouri schneidet am schlechtesten ab, da es keine der „optionalen Gesetze“ umgesetzt hat. Es folgen Wyoming, Montana und Nebraska. Oregon hingegen ist Spitzenreiter mit zehn umgesetzten Gesetzen, gefolgt von D.C. und dem Bundesstaat Washington, die jeweils neun Gesetze in Kraft haben.
- Beste Performance: Oregon (10 Gesetze), D.C. (9 Gesetze), Washington (9 Gesetze)
- Schlechteste Performance: Missouri (0 Gesetze), Wyoming, Montana, Nebraska
Diese Zahlen verdeutlichen die großen Unterschiede in der Gesetzgebung und damit auch im Schutzniveau für Verkehrsteilnehmer in den USA. Die Organisation Advocates for Highway and Auto Safety setzt sich weiterhin für eine landesweite Vereinheitlichung und Stärkung der Sicherheitsgesetze ein, um die Zahl der Verkehrstoten und -verletzten zu reduzieren.




