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Ford Ranger SUV in Colorado gesichtet

Ein Prototyp des Ford Everest, ein SUV auf Basis des Ranger, wurde in Colorado gesichtet. Dies löst Spekulationen über einen US-Start aus, obwohl Ford bereits den Bronco anbietet und regulatorische Hü

Elara Schmidt
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Elara Schmidt

Elara Schmidt ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin mit Schwerpunkt auf Automobilmärkte, Elektromobilität und internationale Handelsbeziehungen. Sie analysiert die Dynamik globaler und regionaler Wirtschaftstrends.

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Ford Ranger SUV in Colorado gesichtet

Ein Prototyp des Ford Everest, ein Geländewagen, der auf dem globalen Ford Ranger basiert, wurde kürzlich in Dillon, Colorado, bei Testfahrten gesichtet. Die Entdeckung löste Spekulationen über eine mögliche Einführung dieses Modells in Nordamerika aus, obwohl Ford bereits den Bronco anbietet, der eine ähnliche Nische besetzt. Der Everest wird derzeit in verschiedenen internationalen Märkten verkauft, darunter in der Asien-Pazifik-Region, im Nahen Osten, in Afrika und Lateinamerika.

Wichtige Erkenntnisse

  • Ein Ford Everest Prototyp wurde in Colorado mit Herstellerkennzeichen gesichtet.
  • Der Everest ist ein Leiterrahmen-SUV, der auf dem globalen Ranger basiert und in vielen internationalen Märkten verkauft wird.
  • Colorado dient aufgrund seiner Höhenlage und wechselhaften Wetterbedingungen als wichtiges Testgelände für Automobilhersteller.
  • Eine offizielle Einführung in den USA erscheint aufgrund von Überschneidungen mit dem Ford Bronco und regulatorischen Hürden unwahrscheinlich.
  • Das Fahrzeug wies Merkmale einer gehobenen Ausstattung und eines Offroad-Pakets auf.

Sichtung in den USA: Spekulationen entfacht

Fotos des Geländewagens kursierten auf Reddit und führten schnell zu Diskussionen unter Ford-Enthusiasten. Das gesichtete Fahrzeug trug Herstellerkennzeichen, wie es bei Prototypen in Colorado üblich ist. Dieser Bundesstaat ist ein bevorzugter Ort für Automobiltests. Im Innenraum des SUVs waren eine Laptop-Dockingstation und zusätzliche Ausrüstung sichtbar. Dies deutet darauf hin, dass es sich um ein Testfahrzeug handelte, nicht um einen privaten Import.

Fakten zum Testgelände Colorado

  • Colorado bietet eine einzigartige Mischung aus hohen Höhenlagen und unterschiedlichen Wetterbedingungen.
  • Diese Bedingungen sind ideal für Emissions- und Haltbarkeitstests von Fahrzeugen.
  • Viele Automobilhersteller nutzen die Region für die Erprobung ihrer Prototypen unter extremen Bedingungen.

Fahrzeugmerkmale und Ausstattung

Der weiße SUV war mit einem verkürzten Offroad-Stoßfänger ausgestattet. Er fuhr auf schwarzen Leichtmetallfelgen mit robusten Reifen, die an die des Ranger Tremor erinnerten. Im Innenraum deuteten Ledersitze mit Kontrastnähten und ein Platinum-Emblem auf eine hochwertige Ausstattungsvariante hin. Diese Details lassen vermuten, dass Ford möglicherweise eine Premium-Version des Everest testet.

„Die Präsenz eines solchen Prototyps in Colorado ist in erster Linie auf globale Testroutinen von Ford zurückzuführen. Es ist unwahrscheinlich, dass dies einen geheimen US-Marktstart signalisiert, angesichts der bestehenden Modelle im US-Portfolio“, so ein Branchenexperte.

Der Ford Everest: Ein Überblick

Der Ford Everest, in Indien auch als Endeavour bekannt, ist ein robuster Leiterrahmen-SUV. Er basiert auf dem Ford Ranger und teilt dessen Frontdesign. Im Vergleich zum Pickup besitzt er jedoch einen kürzeren Radstand und eine kompaktere Karosserie. Das Fahrzeug bietet in der Regel eine dreireihige Sitzanordnung und Platz für bis zu sieben Passagiere.

Entwicklungsgeschichte des Everest

Die erste Generation des Ford Everest wurde 2003 vorgestellt. Eine zweite Generation folgte 2015, und das aktuelle Modell kam 2022 auf den Markt. Die Produktion findet hauptsächlich in Thailand statt. Von dort aus wird der Everest in Märkte in Südostasien, Ozeanien, Südafrika, Südamerika und dem Nahen Osten exportiert.

Motorisierungen und Ausstattungsvarianten

Je nach Region ist der Everest mit Diesel- oder Benzinmotoren erhältlich. Kunden können zwischen Hinterrad- und Allradantrieb wählen. Es gibt auch verschiedene Ausstattungsvarianten. Ein besonders leistungsfähiges Modell ist der australische Everest Tremor. Dieser verfügt über einen 3,0-Liter-V6-Turbodiesel, ein verbessertes Fahrwerk und 32-Zoll-Geländereifen. Zudem bietet er zahlreiche robuste Exterieur-Details.

  • Motoroptionen: Diesel- und Benzinmotoren, regional unterschiedlich.
  • Antrieb: Hinterradantrieb oder Allradantrieb.
  • Spezialversion: Der Everest Tremor in Australien bietet erweiterte Offroad-Fähigkeiten.

Potenzieller US-Marktstart: Hindernisse und Konkurrenz

Theoretisch könnte der Everest eine starke Konkurrenz für Modelle wie den Toyota 4Runner in den Vereinigten Staaten darstellen. Ford hat jedoch bereits den viertürigen Bronco im Angebot, der ebenfalls auf einer ähnlichen Leiterrahmen-Architektur basiert und diese Nische erfolgreich besetzt. Eine Einführung des Everest in den USA könnte zu einer direkten Überschneidung mit dem etablierten Bronco führen.

Regulatorische und wirtschaftliche Hürden

Ein Markteintritt des Everest in den USA wäre mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Das Fahrzeug müsste umfangreiche Änderungen erfahren, um den strengen US-Sicherheits- und Emissionsstandards zu entsprechen. Da der Everest in Thailand gebaut wird, wären zudem hohe Importzölle zu entrichten. Der in Michigan gebaute Bronco umgeht diese Probleme vollständig. Dies erklärt, warum Ford seinen Fokus auf die bereits in Amerika verfügbaren Modelle legt.

Wichtige Hürden für den US-Markt

  • US-Standards: Anpassungen an Sicherheits- und Emissionsvorschriften sind notwendig.
  • Importzölle: Hohe Zölle auf in Thailand gebaute Fahrzeuge.
  • Modell-Überschneidung: Direkte Konkurrenz zum bereits etablierten Ford Bronco.

Die Sichtungen in Colorado, Michigan und entlang der Interstate 70 könnten somit eher Teil eines globalen Testprogramms sein, das der kontinuierlichen Verbesserung und Anpassung des Everest für seine bestehenden Märkte dient. Die Daten aus diesen Tests sind wertvoll für die Entwicklung zukünftiger Fahrzeuggenerationen, unabhängig von einem US-Start.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sichtung des Ford Everest in den USA zwar die Fantasie anregt, die praktischen und strategischen Gründe jedoch gegen eine offizielle Einführung in Nordamerika sprechen. Ford konzentriert sich weiterhin auf seine etablierten Modelle, um den US-Markt effektiv zu bedienen.