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Kia EV6 und EV9 erhalten Lade-Upgrade

Kia stattet die Modelle EV6 (2025) und EV9 (2026) mit Plug & Charge aus, was ein nahtloses Laden ohne Apps oder Karten ermöglicht. Die Fahrzeuge erhalten zudem einen nativen NACS-Anschluss.

Elara Schmidt
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Elara Schmidt

Elara Schmidt ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin mit Schwerpunkt auf Automobilmärkte, Elektromobilität und internationale Handelsbeziehungen. Sie analysiert die Dynamik globaler und regionaler Wirtschaftstrends.

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Kia EV6 und EV9 erhalten Lade-Upgrade

Kia führt für die Modelle EV6 (Modelljahr 2025) und EV9 (Modelljahr 2026) eine signifikante Ladeverbesserung ein: die sogenannte Plug & Charge-Funktion. Diese Neuerung ermöglicht ein nahtloses Laden an kompatiblen DC-Schnellladestationen, indem der Authentifizierungs- und Abrechnungsprozess automatisiert wird. Fahrer müssen somit keine Apps oder Karten mehr verwenden, um den Ladevorgang zu starten.

Wichtige Punkte

  • Plug & Charge: Die Modelle Kia EV6 (2025) und EV9 (2026) erhalten die automatische Ladefunktion.
  • Nahtloses Laden: Kein manuelles Starten über Apps oder Karten mehr erforderlich.
  • NACS-Anschluss: Die Fahrzeuge sind die ersten Kia-Modelle mit nativem Tesla-Standard-Ladeanschluss.
  • Verfügbarkeit: EV6 bis Ende September 2024, EV9 bis Ende 2024.
  • Kompatibilität: Funktioniert mit unterstützenden Ladenetzwerken wie Tesla Supercharger und Electrify America.

Automatisiertes Laden für mehr Komfort

Die Einführung von Plug & Charge bei Kia zielt darauf ab, das Nutzererlebnis beim Laden von Elektrofahrzeugen zu vereinfachen. Bislang war es oft notwendig, vor dem Start eines Ladevorgangs eine spezielle App zu nutzen oder eine RFID-Karte vorzuhalten, um sich zu authentifizieren und die Bezahlung zu regeln. Mit der neuen Funktion entfällt dieser Schritt vollständig, vorausgesetzt, eine Zahlungsmethode ist im Kia Charge Pass-System hinterlegt.

Sobald das Elektrofahrzeug an eine kompatible DC-Schnellladestation angeschlossen wird, erkennt die Station das Fahrzeug automatisch. Die notwendigen Daten für die Authentifizierung und Abrechnung werden sicher zwischen Fahrzeug und Ladesäule ausgetauscht. Dies führt zu einem erheblich entspannteren Ladevorgang, da der Fahrer sich ausschließlich auf das Anschließen und Trennen des Kabels konzentrieren muss.

Faktencheck

  • Plug & Charge-Technologie: Ermöglicht die automatische Authentifizierung und Abrechnung beim Laden.
  • Vorteil: Erhöhter Komfort, da keine Apps oder Ladekarten mehr benötigt werden.
  • Voraussetzung: Eine im Kia Charge Pass-System hinterlegte Zahlungsmethode ist erforderlich.

NACS-Ladeanschluss als Standard

Die Modelle Kia EV6 (Modelljahr 2025) und EV9 (Modelljahr 2026) sind die ersten Fahrzeuge des koreanischen Herstellers, die ab Werk mit einem nativen NACS (North American Charging Standard)-Ladeanschluss im Tesla-Stil ausgestattet sind. Dieser Schritt eliminiert die Notwendigkeit eines Ladeadapters an Tesla Superchargern und bestimmten Electrify America-Stationen, die ebenfalls NACS-Anschlüsse besitzen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die meisten anderen DC-Schnellladestationen in den Vereinigten Staaten weiterhin CCS1-Anschlüsse verwenden. Besitzer der neuen Kia EV-Modelle, die Plug & Charge nutzen möchten, benötigen an diesen Stationen einen Adapter. Dies unterstreicht die aktuelle Herausforderung der Fragmentierung bei Ladeanschlüssen in der Branche.

„Mit Plug & Charge gestalten wir das EV-Erlebnis benutzerfreundlicher denn je“, so Sujith Somasekharan, Connected Car & Mobility Director bei Kia America. „Unser Ziel ist es, elektrische Mobilität mühelos, sicher und vernetzt zu gestalten – und diese Technologie bringt uns diesem Ziel einen Schritt näher.“

Rollout und zukünftige Kompatibilität

Kia plant, Plug & Charge bis Ende September 2024 für den EV6 des Modelljahres 2025 einzuführen. Besitzer des EV9 des Modelljahres 2026 sollen die Funktion bis Ende des Jahres erhalten. Das Unternehmen hat angekündigt, die Eigentümer über die Verfügbarkeit der Funktion sowie detaillierte Anweisungen zur Nutzung zu informieren.

Die Plug & Charge-Funktion wird von großen Ladenetzwerken wie dem Tesla Supercharger-Netzwerk und Electrify America unterstützt. Auch andere Elektrofahrzeughersteller integrieren diese Technologie zunehmend. Beispielsweise nutzen Rivian-EVs die Funktion an Tesla Superchargern und Ionna’s Rechargeries, während der Volkswagen ID.4 an Electrify America-Stationen Plug & Charge-fähig ist.

Hintergrundinformationen

Plug & Charge basiert auf dem ISO 15118-Standard, der eine sichere und automatisierte Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation ermöglicht. Diese Technologie ist seit langem bei Tesla-Fahrzeugen im Einsatz und wird nun schrittweise von anderen Herstellern und Ladenetzwerken übernommen, um das Laden von Elektrofahrzeugen zu vereinfachen.

Vorteile für EV-Fahrer

Die Implementierung von Plug & Charge bietet Fahrern eine Reihe von Vorteilen. Neben dem Komfortgewinn durch den Wegfall manueller Schritte erhöht sich auch die Sicherheit des Bezahlvorgangs, da die Datenverschlüsselung gemäß Industriestandards erfolgt. Dies minimiert das Risiko von Betrug oder Datenmissbrauch.

Darüber hinaus kann die schnellere Abwicklung des Ladevorgangs dazu beitragen, Wartezeiten an stark frequentierten Ladestationen zu reduzieren. Ein reibungsloser Ablauf ist entscheidend für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen und die Attraktivität der Elektromobilität im Alltag.

Ausblick auf die Ladeinfrastruktur

Die breite Einführung von NACS-Anschlüssen und Plug & Charge-Funktionen durch immer mehr Hersteller und Ladenetzwerke deutet auf eine fortschreitende Standardisierung und Vereinfachung der Ladeinfrastruktur hin. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Überwindung von Hürden, die potenzielle Käufer von Elektrofahrzeugen abschrecken könnten.

Langfristig wird erwartet, dass die Ladeerfahrung für alle Elektrofahrzeugfahrer intuitiver und vergleichbar mit dem Tankvorgang bei Verbrennungsmotoren wird. Die Investitionen in kompatible Technologien sind ein klares Signal für die zukünftige Entwicklung der Elektromobilität.

  • Erhöhte Benutzerfreundlichkeit: Vereinfacht den Ladevorgang erheblich.
  • Sichere Transaktionen: Verschlüsselte Kommunikation schützt Zahlungsdaten.
  • Förderung der E-Mobilität: Senkt Hürden für potenzielle EV-Käufer.