Piper Sandler hat das Kursziel für Tesla (NASDAQ:TSLA) von 400 US-Dollar auf 500 US-Dollar angehoben und die Einstufung „Overweight“ beibehalten. Dies geschah nach einer Forschungsreise nach China. Die Investmentfirma begründet ihre optimistische Einschätzung mit Teslas führender Position in den Bereichen künstliche Intelligenz und Robotik. Dies gilt auch, während chinesische Elektrofahrzeughersteller zunehmend wettbewerbsfähiger werden. Analysten kamen zu dem Schluss, dass Tesla weiterhin der Maßstab für Innovationen ist, an dem sich Wettbewerber orientieren.
Wichtige Erkenntnisse
- Piper Sandler erhöht das Tesla-Kursziel auf 500 US-Dollar.
- Führungsrolle in KI und Robotik ist entscheidend für die Bewertung.
- Chinesische Autohersteller sehen Tesla als Innovationsführer.
- Erwartete Lieferungen im 3. Quartal 2025: 495.000 Fahrzeuge.
- Baird sieht Tesla als führend im Bereich 'physische KI'.
Teslas Einfluss in China
Während ihres China-Besuchs trafen sich Analysten von Piper Sandler mit verschiedenen chinesischen Elektrofahrzeugherstellern. Viele dieser Unternehmen sind vertikal integriert und expandieren schnell. Die Analysten stellten fest, dass diese „schnellen Nachahmer“ die größte Wettbewerbsherausforderung für Tesla darstellen.
Führungskräfte mehrerer Unternehmen erkannten jedoch Teslas grundlegende Rolle bei der Gestaltung der Branche an. Dies geht aus einem Bericht von TipRanks hervor. Ein Autohersteller erklärte gegenüber Piper Sandler: „Ohne Teslas Schritt von 0 auf 1 könnten wir nicht von 1 auf 100 gehen.“ Diese Aussage unterstreicht Teslas anhaltenden Einfluss. Die Anmerkungen spiegeln sowohl Bewunderung als auch Abhängigkeit von Teslas frühen Innovationen wider. Dies gilt insbesondere für Bereiche wie Batterieintegration, Fahrzeugsoftware und KI-gestützte Funktionen.
Faktencheck
- Piper Sandler erhöhte das Kursziel um 25% (von 400 auf 500 US-Dollar).
- Im Jahr 2025 wird Teslas voraussichtliches Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 230x verteidigt.
- Zum Vergleich: Amazon hatte von 2012 bis 2025 ein KGV von über 200x.
Führungsrolle bei KI und Robotik
Der Bericht von Piper Sandler betonte, dass chinesische Autohersteller zwar in Design und Produktion stark sind, aber bei Fortschritten in „realen“ KI-Anwendungen auf Tesla blicken. Teslas Fokus auf autonomes Fahren und Robotik unterscheidet das Unternehmen weiterhin von seinen Wettbewerbern. Dies macht Tesla zu Piper Sandlers Top-Investmentidee in diesem Segment.
„Der Bau von KI-fähigen Maschinen erfordert Daten, Talente, Chips und Ingenieurskunst. Tesla schneidet in all diesen Bereichen im Vergleich zu den Chinesen günstig ab“, erklärte Alexander Potter, Analyst bei Piper Sandler, in einer Mitteilung.
Piper Sandler teilte auch einige ihrer Erwartungen für Tesla in diesem Jahr mit. Das Unternehmen schätzt, dass Tesla im dritten Quartal etwa 495.000 Fahrzeuge ausliefern wird. Dies könnte einen neuen Allzeitrekord darstellen. Die Firma merkte jedoch an, dass ihr Ausblick für Tesla im Jahr 2026 unsicherer ist. Der Elektrofahrzeughersteller könnte dann nur etwa 1,9 Millionen Einheiten erreichen. Darin könnten bis zu 350.000 erschwingliche „Model 2“-Fahrzeuge enthalten sein.
Hintergrund: Analystenmeinungen
Bereits am 19. September 2025 hatte Baird Tesla auf „Outperform“ hochgestuft und das Kursziel von 320 auf 548 US-Dollar angehoben. Analyst Ben Kallo begründete dies mit der Erwartung, dass Tesla eine führende Rolle in der Ära der „physischen KI“ einnehmen wird. Trotz gedämpfter Quartalsergebnisse stiegen die Aktien im Vormonat um 24%, während der S&P 500 nur um 3% zulegte.
Teslas langfristige Ziele und „physische KI“
Baird-Analyst Ben Kallo hob Teslas ehrgeizige Roadmap als Hauptgrund für die Hochstufung hervor. Dazu gehört auch der neue Vergütungsplan für CEO Elon Musk. Dieser Plan verknüpft Belohnungen mit ehrgeizigen Meilensteinen, darunter die jährliche Lieferung von 20 Millionen Fahrzeugen, der Einsatz von 1 Million Robotern und 1 Million Robotaxis sowie 10 Millionen Abonnements für Full Self-Driving (FSD).
Die Szenarioanalyse von Baird deutet darauf hin, dass Tesla bis 2035 eine Bewertung von über 5,5 Billionen US-Dollar erreichen könnte. Bei Überschreitung der Meilensteine liegt das Potenzial sogar bei 12 Billionen US-Dollar und 3.000 US-Dollar pro Aktie, wie Investing.com berichtete.
Katalysatoren für zukünftiges Wachstum
Über Musks Vergütungsrahmen hinaus identifizierte Baird mehrere kurzfristige Katalysatoren für Tesla. Dazu gehören potenzielle Updates zu Optimus, die Einführung erschwinglicherer Fahrzeuge, neue Markteintritte für Robotaxis und eine bevorstehende Aktionärsabstimmung über Musks Vergütungspaket. Auch die Expansion in Teslas Energiespeicher- und Softwaregeschäfte wurde als Wachstumstreiber genannt.
Kallo beschrieb Tesla als ein Unternehmen, das „viele Eisen im Feuer hat“, von der Skalierung des Semi bis hin zu wiederkehrenden Einnahmen aus Softwarelösungen.
Die „Meme-Aktie“-Debatte
Jeff Sonnenfeld, Senior Associate Dean der Yale School of Management, bezeichnete Tesla als „die größte Meme-Aktie, die wir je gesehen haben“. Diese Kommentare fielen in einem Interview mit CNBC und spiegeln die Ansichten vieler Skeptiker wider. Sie argumentieren, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Tesla im Vergleich zu anderen Technologieunternehmen viel zu hoch sei. Tesla wird oft mit Unternehmen wie Apple, Nvidia und Microsoft verglichen.
Grundsätzlich handelt Tesla tatsächlich mit einem KGV, das deutlich über dem vergleichbarer Unternehmen liegt. Es ist jedoch zu beachten, dass Tesla auch nicht wie ein typisches Unternehmen gehandelt wird. Sonnenfeld sagte dazu: „Das ist die größte Meme-Aktie, die wir je gesehen haben. Selbst auf ihrem Höhepunkt war Amazon nicht annähernd auf diesem Niveau. Das KGV, weit über 200, ist einfach verrückt. Wenn man Aktien wie Nvidia hat, liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei etwa 25 oder 30, und Apple vielleicht bei 35 oder 36, Microsoft etwa im gleichen Bereich. Das ist einfach viel zu weit außerhalb der Linie, um bei einem KGV von 220 zu liegen. Es ist verrückt, und ich denke, sie haben ein bisschen zu viel Wert auf den Zauberstab von Musk gelegt.“
Narrative vs. Fundamentaldaten
Viele Analysten haben in der Vergangenheit zugegeben, dass Tesla eine untraditionelle Aktie ist. Sie wird oft aufgrund von Erzählungen und nicht aufgrund von Fundamentaldaten gehandelt. Ryan Brinkman von J.P. Morgan sagte einmal: „Tesla-Aktien scheinen uns völlig von den Fundamentaldaten entkoppelt zu sein.“ Dan Nathan, ein weiterer bekannter Skeptiker von Tesla-Aktien, wurde kürzlich aufgrund von „Technik und Stimmung“ bullisch. Er sagte erst letzte Woche: „Ich denke, aus Handelsperspektive sieht es sehr interessant aus.“ Nathan sagte, Tesla-Aktien zeigten Anzeichen von Stärke, darunter das Halten des 200-Tage-Durchschnitts und das Halten gegen aktuelle Widerstandsniveaus.
Sonnenfelds Einschätzung deutet darauf hin, dass möglicherweise „ein bisschen zu viel Wert auf den Zauberstab von Musk gelegt wird“. Dies könnte sich auf Musks jüngsten Aktienkauf von 1 Milliarde US-Dollar beziehen, der die Aktie in die Höhe schnellen ließ. Es könnte auch bedeuten, dass viele Tesla-Investoren Fans und Besitzer sind, die nicht nach Zahlen, sondern nach Nachrichten handeln, die Musk selbst verbreitet.
Elon Musks Engagement und Arbeitsplan
Tesla-CEO Elon Musk bekräftigte diese Woche sein Engagement für den Elektrofahrzeughersteller und seine zukünftigen Projekte. Dies geschah als Reaktion auf Spekulationen nach seinem 1-Milliarde-Dollar-Kauf von TSLA-Aktien. Die Äußerungen fielen, als die Tesla-Aktien die 400-Dollar-Marke am Aktienmarkt überschritten. Dies setzte eine Rallye fort, die teilweise durch Musks TSLA-Kauf angeheizt wurde.
Angesichts der Reaktion der TSLA-Aktie auf Musks 1-Milliarde-Dollar-Investition bemerkten Tesla-Besitzer wie @greggertruck: „Daddy’s home.“ Musk antwortete: „Daddy is very much home.“ Anschließend teilte er Details eines vollgepackten Arbeitswochenendes mit. Dieses war anstrengend, aber typisch für einen „Kriegs-CEO“. Musk bemerkte jedoch, dass er trotz seines extrem vollen Terminkalenders am Wochenende mit seinen Kindern zu Mittag gegessen hatte.
Musks Arbeitswochenende
- Freitagabend: Arbeit an Optimus-Engineering.
- Nachtflug nach Austin, Ankunft 5 Uhr morgens.
- Samstagmittag: Mittagessen mit Kindern.
- Samstagnachmittag: Technische Überprüfungen für das Tesla AI5 Chipdesign.
- Montag: Flug zu Colossus II, Überprüfung Rechenzentrum, Transformatoren, Stromproduktion.
- Anschließend bis zu 12 Stunden Meetings in allen Tesla-Abteilungen, Fokus auf KI/Autopilot, Optimus-Produktionspläne, Fahrzeugproduktion/Lieferung.
Wedbush-Analyst Dan Ives beschrieb Musk als im „Kriegs-CEO-Modus“ agierend. Er hob autonomes Fahren und KI als eine Billionen-Dollar-Marktchance für Tesla hervor. Musk bekräftigte diesen Punkt Ende letzten Monats, als er die verschiedenen Projekte skizzierte, die er bei seinen zahlreichen Unternehmen jongliert. Damals erklärte Musk, dass er mit Starship 10, Grok 5 und Tesla V14 beschäftigt war, trotz seiner bemerkenswerten Präsenz auf X.
Mit der teilweisen Veröffentlichung des Tesla Master Plan Teil IV tritt das Unternehmen in seine bisher ehrgeizigste Phase ein. Um eine Ära nachhaltigen Überflusses einzuleiten, benötigt Tesla definitiv einen „Kriegs-CEO“. Jemand, der entschlossen bleibt und alle Hindernisse überwindet, um sicherzustellen, dass das Unternehmen seine Ziele erreicht.