Die Bayview Condominiums in Millbrae, Kalifornien, haben kürzlich eine umfassende Installation von Ladestationen für Elektrofahrzeuge abgeschlossen. Jede der 143 Parklücken des Komplexes verfügt nun über eine eigene Lademöglichkeit. Dieses Projekt wurde für die Eigentümergemeinschaft ohne direkte Kosten realisiert, dank eines Förderprogramms der lokalen Energieversorgers Peninsula Clean Energy (PCE).
Wichtige Fakten
- Jeder der 143 Parkplätze der Bayview Condominiums ist mit einer EV-Ladestation ausgestattet.
- Das Projekt wurde für die Eigentümergemeinschaft kostenneutral umgesetzt.
- Eine Förderung von Peninsula Clean Energy (PCE) in Höhe von 2.000 US-Dollar pro Ladepunkt ermöglichte dies.
- Die Installation nutzt GoPowerEV Level-1-Ladegeräte.
- Das System bietet grundlegendes Laden für den täglichen Bedarf und eine Option für höhere Leistung.
Kostenfreie Elektrifizierung durch Anreize
Die Realisierung dieses Projekts war für die Bayview Condominiums in Millbrae, Kalifornien, finanziell vorteilhaft. Durch Anreize des lokalen Energieversorgers Peninsula Clean Energy (PCE) konnten die Installationskosten vollständig gedeckt werden. PCE bot eine Förderung von 2.000 US-Dollar pro Ladepunkt an. Dies machte die Ausstattung jedes einzelnen Parkplatzes mit einer Ladeinfrastruktur für die Bewohner kostenfrei.
Das Projekt galt als unkompliziert. Es waren keine umfangreichen Grabungsarbeiten oder Leitungsverlegungen nötig. Dies trug maßgeblich zur Kosteneffizienz bei. Solche Bedingungen sind nicht immer gegeben, doch in diesem Fall ermöglichten sie eine reibungslose Umsetzung.
Fakten zum Projekt
- Standort: Bayview Condominiums, Millbrae, Kalifornien
- Anzahl der Ladepunkte: 143
- Kosten für die Eigentümer: 0 US-Dollar
- Förderung pro Ladepunkt: 2.000 US-Dollar durch Peninsula Clean Energy (PCE)
- Genutzte Ladegeräte: GoPowerEV Level 1
Technologie der GoPowerEV Ladegeräte
Für die Installation wurden GoPowerEV-Ladegeräte verwendet. Diese sind als Level-1-Ladegeräte konzipiert und kosten etwa 1.395 US-Dollar pro Einheit. Jedes Gerät kann zwei Parkplätze gleichzeitig mit einer Leistung von knapp 2 kW pro Anschluss versorgen. Obwohl dies langsamer ist als dedizierte Schnellladestationen, ist diese Ladeleistung für die meisten täglichen Anforderungen ausreichend.
Eine Übernachtladung ermöglicht eine Reichweite von etwa 80 Kilometern (50 Meilen) bei den meisten modernen Elektrofahrzeugen. Dies deckt den Pendlerbedarf vieler Fahrer ab. Das System ist auf den langfristigen Nutzen für Bewohner ausgelegt, die ihre Fahrzeuge über längere Zeit parken.
"Eine Übernachtladung mit unseren GoPowerEV Level-1-Ladegeräten bietet Fahrern eine zusätzliche Reichweite von etwa 50 Meilen, was für die meisten täglichen Fahrten mehr als ausreichend ist."
– Sprecher von GoPowerEV
Flexibilität durch Mehrfachanschlüsse
Jedes GoPowerEV-Ladegerät verfügt über drei Anschlüsse. Es gibt zwei 120V, 20A NEMA 5-20 Steckdosen und eine zentrale 240V, 20A NEMA 6-20 Steckdose. Die Geräte sind so positioniert, dass sie zwischen zwei Parkplätzen liegen. Fahrer nutzen in der Regel die äußeren, weniger leistungsstarken Anschlüsse für das Standardladen.
Sollte ein Fahrer eine schnellere Ladung benötigen, kann er den mittleren Anschluss nutzen. Über die GoPowerEV-App lässt sich mehr Leistung anfordern, allerdings gegen einen geringen Aufpreis pro kWh. Die maximale Leistung beträgt dann 3,3 bis 3,9 kW. Dies ist jedoch nur möglich, wenn der Nachbarparkplatz keine hohe Ladeleistung benötigt.
Hintergrund: Elektromobilität in Kalifornien
Kalifornien ist ein Zentrum für die Einführung von Elektrofahrzeugen. Die Region um San Francisco, einschließlich Millbrae, verzeichnet eine hohe Dichte an E-Auto-Besitzern. Dies schafft einen Bedarf an umfassenden Ladelösungen in Wohnkomplexen. Förderprogramme wie das von Peninsula Clean Energy sind entscheidend, um die Infrastruktur an die wachsende Nachfrage anzupassen.
Vorteile von Niedrigleistungs-Laden in Wohnanlagen
Niedrigleistungs-Ladelösungen werden zunehmend populär für große Projekte in Mehrfamilienhäusern. Der Hauptgrund hierfür sind die geringen Installationskosten. Im Fall der Bayview Condominiums war das Projekt, wie erwähnt, für die Bewohner kostenfrei.
Peninsula Clean Energy hob hervor, dass dies ein außergewöhnlicher Fall war. Es gab keine Notwendigkeit für aufwendige Tiefbauarbeiten oder die Verlegung neuer Leitungen. Dies vereinfachte die Planung und reduzierte die Kosten erheblich. Auch Bauvorschriften haben sich in Kalifornien angepasst, um solche Lösungen zu ermöglichen.
Die Baukosten für einen einzelnen Parkplatz liegen ohnehin im Zehntausenderbereich, besonders bei Tiefgaragen. Die zusätzlichen Kosten von etwa 2.000 US-Dollar für eine Ladefunktion pro Stellplatz sind daher verhältnismäßig gering. Insbesondere in Gebieten mit vielen Elektrofahrzeugen ist dies eine sinnvolle Investition.
Niedrige Kosten, breite Abdeckung
Das "Charge at Home"-Programm von Forth bevorzugt ebenfalls Lösungen mit niedriger Ladeleistung. Der Grund liegt in den geringen Kosten und der Tatsache, dass sie den Bedarf der meisten Fahrer decken. Obwohl Ausnahmen existieren, können Fahrer bei Bedarf auf öffentliche Ladestationen, Arbeitsplatzladestationen oder DC-Schnellladegeräte zurückgreifen.
Im Vergleich dazu sind die Kosten und der Aufwand für die Installation eines einzelnen 350-kW-DC-Schnellladegeräts deutlich höher. Ein solches Gerät kann ein Auto zwar in etwa 16 Minuten laden, benötigt aber eine enorme Leistung und verursacht hohe Nachfragespitzen. Die Kosten liegen oft im fünf- bis sechsstelligen Bereich pro Ladestall.
Das gesamte System der Bayview Condominiums hat eine Gesamtleistung von etwa 300 kW. Die Installationskosten lagen bei unter 2.000 US-Dollar pro Einheit, was etwa einem US-Dollar pro Watt entspricht. Für einen ähnlichen Preis wie zwei DC-Schnellladegeräte konnte der Komplex so jeden einzelnen Parkplatz elektrifizieren.
Vorteile von Niedrigleistungs-Laden
- Geringe Installationskosten: Besonders vorteilhaft bei Förderprogrammen.
- Breite Abdeckung: Jeder Parkplatz erhält eine Lademöglichkeit.
- Ausreichend für den Alltag: Deckt den typischen Pendlerbedarf.
- Entlastung des Stromnetzes: Geringere Nachfragespitzen im Vergleich zu Schnellladern.
Auswirkungen auf die Elektromobilität
Projekte wie das in den Bayview Condominiums sind nicht nur für Gebiete mit vielen Elektrofahrzeugen wichtig. Sie tragen auch dazu bei, die Akzeptanz von E-Fahrzeugen zu fördern. Bewohner von Mehrfamilienhäusern haben oft Schwierigkeiten beim Laden. Die Suche nach einer geeigneten Wohnung mit Lademöglichkeit oder die Nutzung teurer öffentlicher Schnellladestationen kann die Attraktivität eines E-Autos mindern.
Ein bereits vorhandener Ladepunkt auf dem eigenen Parkplatz erleichtert die Entscheidung für ein Elektrofahrzeug erheblich. Dies hat positive Auswirkungen auf die Umwelt. Es führt zu weniger Abgasen in Parkhäusern, verbesserter Luftqualität in der Gemeinde und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.
Ladestationen für Elektrofahrzeuge werden zu einem immer wichtigeren Ausstattungsmerkmal für Wohngebäude. Viele Gebäude erfüllen diesen Bedarf noch nicht. Ein Gebäude, das solche Ladeinfrastrukturen anbietet, kann seine Attraktivität mit relativ geringem Gesamtaufwand steigern.
Zukunft der Ladeinfrastruktur
Das Problem des Ladens für Bewohner von Mehrfamilienhäusern, Straßenparkern oder Ähnlichem ist ein zentrales Thema für die Elektromobilität. Die Ladeerfahrung ist außerhalb von Einfamilienhäusern oft nicht optimal. Zwar gibt es Alternativen wie das Laden am Arbeitsplatz oder an öffentlichen Schnellladern, diese sind jedoch nicht immer ideal.
Die beste Lösung ist das Laden des Fahrzeugs dort, wo es die meiste Zeit verbringt: zu Hause. Wenn dies möglich ist, übertreffen Elektrofahrzeuge in puncto Komfort andere Antriebsarten. Daher besteht ein großer Bedarf an Lösungen in diesem Bereich.
Der Wettbewerb im Bereich der Ladeinfrastruktur nimmt zu. Immer mehr große Projekte werden erfolgreich und kostengünstig umgesetzt. Dies hilft, das Problem der Lademöglichkeiten in Mehrfamilienhäusern dauerhaft zu lösen. Auch Gesetzgebung und Bauvorschriften müssen sich anpassen und solche Installationen zur Regel machen, nicht zur Ausnahme. Dies würde Bewohnern von Mehrfamilienhäusern die Sicherheit geben, immer einen Platz zum Laden zu finden.
Niedrigere Installationskosten machen gesetzliche Anforderungen realistischer. Die Entwicklung in Millbrae zeigt einen möglichen Weg auf, wie umfassende Ladelösungen für Elektrofahrzeuge zugänglich und erschwinglich gemacht werden können.