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Newsom kritisiert GM wegen E-Auto-Subventionen

Gouverneur Gavin Newsom kritisiert General Motors und CEO Mary Barra scharf für die Unterstützung der Streichung von E-Auto-Subventionen durch die Trump-Administration. Er betont Kaliforniens fortgese

Lena Schmidt
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Lena Schmidt

Lena Schmidt ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin mit Fokus auf Energiepolitik und Verbraucherpreise. Sie analysiert seit über einem Jahrzehnt die Wechselwirkungen zwischen Gesetzgebung und Marktentwicklungen in den USA und Europa.

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Newsom kritisiert GM wegen E-Auto-Subventionen

Gouverneur Gavin Newsom von Kalifornien hat General Motors (GM) und dessen CEO Mary Barra scharf kritisiert. Er wirft ihnen vor, die Aufhebung von Subventionen für Elektrofahrzeuge (EV) und andere Maßnahmen gegen E-Mobilität durch die Trump-Administration und Republikaner im Kongress unterstützt zu haben. Newsom äußerte sich dazu letzte Woche, als er über die Fähigkeit Kaliforniens befragt wurde, die gestrichenen Bundessubventionen zu ersetzen.

Der Gouverneur betonte, dass der Staat die Auswirkungen der Bundespolitik nicht vollständig ausgleichen könne. Er hob jedoch hervor, dass Kalifornien weiterhin massive Investitionen in die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge tätigen werde. Newsom sieht die Entwicklung der E-Mobilität als entscheidend für die wirtschaftliche Transformation des Landes und warnt vor einer Abhängigkeit von China in diesem Sektor.

Wichtige Punkte

  • Gouverneur Newsom kritisiert GM und CEO Mary Barra scharf.
  • Er wirft ihnen Unterstützung bei der Streichung von E-Auto-Subventionen vor.
  • Newsom betont Kaliforniens fortgesetzte Investitionen in die EV-Infrastruktur.
  • Der Gouverneur sieht die EV-Entwicklung als entscheidend für die US-Wirtschaft.
  • Trotz EV-Fokus unternimmt Kalifornien Schritte, um Öl- und Gasfirmen im Staat zu halten.

Kritik an Bundespolitik und Autoherstellern

Newsom äußerte seine Enttäuschung über die Entwicklungen auf Bundesebene. Er sprach von "Vandalismus" bezüglich der Steuergutschriften, die unter der Biden-Administration eingeführt und von der Trump-Regierung eliminiert wurden. Der Gouverneur machte deutlich, dass Kalifornien diese direkten Bundessubventionen nicht kompensieren könne.

Er betonte, dass es bei Elektrofahrzeugen nicht nur um Transport gehe, sondern um eine fundamentale wirtschaftliche Veränderung.

"Es geht nicht um Elektrofahrzeuge, es geht um wirtschaftliche Transformation, und dieses Land hat das an China abgetreten", sagte Newsom.
Er fügte hinzu, dass der Schaden, den Donald Trump und die Republikaner im Kongress angerichtet hätten, nicht nur die Elektrofahrzeugindustrie betreffe, sondern auch den gesamten Technologiebereich, der damit verbunden sei.

Faktencheck

  • Etwa ein Viertel der in Kalifornien verkauften Neufahrzeuge sind alternativ betrieben.
  • Kalifornien beherbergt 60 EV-Hersteller.
  • Der Staat plant, bis 2045 Milliarden von Dollar in EV-Infrastruktur zu investieren.

Vorwürfe gegen GM und Mary Barra

Newsom wurde in seiner Kritik sehr direkt. Er sagte:

"Wir haben das abgetreten. GM hat uns verraten. Mary Barra hat uns verraten."
Er bezog sich dabei auf die Rücknahme von Ronald Reagans Arbeit und den Fortschritt, der unter dem California Resources Board von 1967 erzielt wurde. Dieses Gremium begann damals mit der Regulierung von Abgasemissionen.

Der Gouverneur hob hervor, dass die Republikaner diese Fortschritte in diesem Jahr unter Donald Trumps Führung zurückgenommen hätten. Er betonte jedoch, dass die amerikanischen Automobilhersteller, allen voran GM, dies zugelassen und sogar angeführt hätten.

Kaliforniens Engagement für Elektrofahrzeuge

Trotz der bundesweiten Rückschläge bleibt Kalifornien ein wichtiger Treiber der Elektromobilität. Newsom wies darauf hin, dass etwa ein Viertel der im Staat verkauften Neufahrzeuge alternativ betrieben sind. Dies ist der höchste Anteil im ganzen Land. Kalifornien verfügt zudem über 60 Hersteller von Elektrofahrzeugen und hat ein günstiges Ökosystem für EVs geschaffen. Dieses Umfeld habe auch den Aufstieg von Elon Musks Tesla erleichtert.

Der Staat plant, weiterhin massiv in die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien zu investieren. Dies geschieht über sein Cap-and-Trade-Programm. Dieses Programm legt Obergrenzen für Treibhausgasemissionen fest. Emittenten müssen "Allowances" erwerben, die effektiv Genehmigungen zum Ausstoß einer Tonne Kohlendioxidäquivalente darstellen. Überschüssige Allowances können an Unternehmen verkauft werden, die Ausgleichsmaßnahmen benötigen.

Hintergrund: Das Cap-and-Trade-Programm

Das Cap-and-Trade-Programm Kaliforniens ist ein marktbasiertes System zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Es setzt eine Obergrenze für die Gesamtmenge an Emissionen fest, die von teilnehmenden Unternehmen ausgestoßen werden dürfen. Unternehmen erhalten oder kaufen Emissionszertifikate (Allowances), die jeweils den Ausstoß einer Tonne CO2-Äquivalent erlauben. Die Einnahmen aus den Versteigerungen dieser Zertifikate fließen in Projekte, die die Emissionen weiter reduzieren sollen, und finanzieren so auch die EV-Infrastruktur.

Die Einnahmen aus den Versteigerungen der Allowances im Rahmen des Cap-and-Trade-Programms helfen, Projekte zur Emissionsreduzierung zu finanzieren. Newsom erklärte:

"Kalifornien wird weiterhin wettbewerbsfähig bleiben, wir werden weiterhin argumentieren, um global, nicht nur in den Vereinigten Staaten, wettbewerbsfähiger zu sein."
Er fügte hinzu, dass durch das Cap-and-Trade-Programm Milliarden von Dollar bis 2045 für Infrastrukturinvestitionen zur Verfügung stünden. Direkte Subventionen, die durch das Bundesprogramm gestrichen wurden, könnten jedoch nicht ersetzt werden.

Paradoxe Energiepolitik in Kalifornien

Trotz Newsoms starkem Engagement für Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien gibt es auch eine andere Seite der kalifornischen Energiepolitik. Der Gouverneur hat Maßnahmen ergriffen, um den Exodus von Öl- und Gasunternehmen aus Kalifornien zu stoppen. Die Industrie sieht das regulatorische Klima im Staat als feindselig an.

Die Anzahl der Raffinerien im Staat ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Von 40 Raffinerien im Jahr 1983 sind derzeit nur noch 13 in Betrieb. Diese Zahl wird voraussichtlich auf 11 sinken, wenn Valero und Phillips 66 ihre Raffinerien schließen.

Neue Ölquellen und Preisstabilität

Letzte Woche unterzeichnete Newsom eine Gesetzgebung, die die Genehmigung von 2.000 neuen Bohrlöchern pro Jahr über das nächste Jahrzehnt in Kern County beschleunigt. Kern County ist eine bedeutende Ölförderregion im südlichen Teil des kalifornischen Central Valley.

In einer Pressemitteilung erklärte Newsom:

"Millionen von Kaliforniern werden bald Milliarden bei ihren Energiekosten sparen."
Er betonte, dass diese Maßnahme die Benzinversorgung des Staates stabilisiere, um starke Preisspitzen an der Zapfsäule zu verhindern. Gleichzeitig werde es einfacher gemacht, die benötigte saubere Energie zu erzeugen, um die Rechnungen niedrig zu halten. Dies zeigt einen pragmatischen Ansatz, um kurzfristige Energiebedürfnisse mit langfristigen Klimazielen in Einklang zu bringen.