Tesla hat mit dem Rollout der Software-Version 2025.38 begonnen. Dieses Update enthält wesentliche Neuerungen für die Fahrzeugvisualisierung, Navigation und das Dashcam-System. Auch die Nutzung von Fahrerprofilen und Streaming-Diensten wird verbessert. Die Aktualisierung wird schrittweise an die weltweite Flotte verteilt.
Wichtige Neuerungen
- 3D-Gebäude in der Navigationsansicht für Premium Connectivity-Nutzer.
- Grok, Teslas KI-Assistent, startet in Kanada.
- Verbesserungen am Dashcam Viewer, inklusive Straßennamen und optimierter Videoqualität.
- Neue Funktionen für das linke Scrollrad zur schnellen Steuerung.
- Profilsperrung mit Telefon-Schlüssel für erhöhte Sicherheit.
- Erweiterte Ladevisualisierung für Model 3 und Model Y.
- Vereinfachter Anmeldevorgang für Streaming-Dienste.
Visuelle Neuerungen in der Navigation
Das Update 2025.38 führt eine der auffälligsten Änderungen in der Navigation ein: 3D-Gebäude und Stadtansichten. Diese Funktion ist für Nutzer mit einem Premium Connectivity-Abonnement verfügbar. Ein neues Würfel-Symbol auf dem Kartenbildschirm ermöglicht eine detaillierte dreidimensionale Darstellung von Gebäuden.
Diese dreidimensionale Darstellung verbessert die visuelle Orientierung. Sie hilft Fahrern, Kreuzungen und ihre Umgebung besser zu erkennen. Die Funktion ist auf höheren Zoomstufen sichtbar und wird bei zu weitem Herauszoomen ausgeblendet. Eine Kombination mit der Satellitenansicht ist nicht möglich. Das Feature wird voraussichtlich weltweit verfügbar sein, außer in China, wo Tesla einen anderen Kartenanbieter nutzt.
Faktencheck
- 3D-Gebäude sind auf Model 3 und Model Y mit AMD Ryzen Infotainment-Einheit verfügbar.
- Für die Nutzung ist Premium Connectivity erforderlich.
- Die Funktion wird erwartet, auch für Cybertruck sowie neue Model S und Model X verfügbar zu sein.
Grok expandiert nach Kanada
Teslas KI-Assistent Grok ist nun offiziell in Kanada verfügbar. Dies stellt die erste internationale Expansion der Funktion außerhalb der Vereinigten Staaten dar. Kanadische Besitzer mit Premium Connectivity können Grok nutzen, indem sie die Sprachbefehlstaste gedrückt halten.
Grok befindet sich weiterhin in der Beta-Phase und kann keine direkten Befehle an das Fahrzeug senden. Bestehende Sprachbefehle bleiben unverändert und sind weiterhin über die Sprachbefehlstaste oder das rechte Scrollrad bei älteren Modellen zugänglich. Tesla plant zukünftig die Einführung eines Aktivierungswortes wie „Hey, Grok“, um die Nutzung weiter zu vereinfachen.
„Die Einführung von Grok in Kanada ist ein wichtiger Schritt für unsere internationale Expansion und bringt unseren KI-Assistenten näher an mehr Nutzer heran“, so ein Tesla-Vertreter.
Verbesserungen für Dashcam und Videoqualität
Der Dashcam Viewer erhält zwei nützliche Aktualisierungen. Erstens zeigt der Titel jeder Aufnahme jetzt zusätzlich zur Stadt auch den Straßennamen an. Dies erleichtert das Auffinden vergangener Aufzeichnungen sowohl im Fahrzeug als auch in der Tesla App.
Bei geringer GPS-Genauigkeit, zum Beispiel in Parkhäusern, wird die nächstgelegene bekannte Straße angezeigt. Befindet sich das Fahrzeug abseits bekannter Wege, erscheint nur der Ort. Diese Funktion ist für alle Fahrzeuge verfügbar, einschließlich älterer Model S und Model X.
Zweitens verbessert Tesla die Streaming-Qualität der Dashcam-Videos. Da die Aufnahmen lokal auf einem USB-Laufwerk gespeichert werden, streamt das Fahrzeug die Inhalte bei der Wiedergabe über die Tesla App. Mit diesem Update wird die Videoqualität des Streams erhöht.
Hintergrund zur Videoqualität
Tesla hatte diese Verbesserung bereits in der App-Version 4.49.5 angedeutet, die Funktionen wie eine „flexible Dashcam-Bitrate“ enthielt. Das System passt die Bitrate des Videos nun an die Verbindungsqualität des Fahrzeugs an. Dies gewährleistet eine gute Streaming-Qualität, auch bei langsameren Verbindungen. Die höchste Qualität bleibt weiterhin auf dem USB-Laufwerk im Fahrzeug verfügbar.
Diese Verbesserung der Dashcam-Videoqualität ist für alle Model 3 und Model Y Fahrzeuge verfügbar, einschließlich solcher mit HW3- und Intel-Infotainment-Einheiten. Ältere Model S und Model X profitieren von dieser spezifischen Neuerung nicht.
Neue Funktionen für das Scrollrad und Profilsperrung
Das linke Scrollrad erhält erweiterte Anpassungsmöglichkeiten. Durch Gedrückthalten des Scrollrads kann ein Schnellmenü aufgerufen werden. Dieses Menü bietet nun zusätzliche Funktionen:
- Navigation stummschalten oder Stummschaltung aufheben.
- Biowaffen-Verteidigungsmodus aktivieren oder deaktivieren (sofern vorhanden).
- Musik-Licht-Synchronisierung aktivieren oder deaktivieren (sofern vorhanden).
Die Möglichkeit, die Sprachführung schnell stummzuschalten, ist besonders nützlich, da dies bisher mehrere Schritte erforderte oder einen Sprachbefehl verlangte.
Profilsperrung mit Telefon-Schlüssel
Eine neue Sicherheitsfunktion erlaubt die Sperrung von Fahrerprofilen an bestimmte Telefon-Schlüssel. Dadurch kann ein Profil nur mit dem verknüpften Telefon-Schlüssel in der Nähe ausgewählt werden. Versucht jemand, ein gesperrtes Profil ohne den passenden Schlüssel zu wählen, erscheint die Meldung „Profil gesperrt“. Die Profilbilder gesperrter Profile werden im Auswahlmenü ausgeblendet.
Diese Funktion ist vorteilhaft für Familien oder bei Vermietung des Fahrzeugs. Sie schützt persönliche Daten wie Heim- und Arbeitsadressen, Navigationsfavoriten und HomeLink-Verbindungen. Tesla könnte diese Funktion in Zukunft auch mit den Kindersicherungen verknüpfen, um beispielsweise Teenagern den Zugriff auf Profile ohne Geschwindigkeitsbegrenzung zu verwehren.
Verbesserte Ladevisualisierung
Eine weitere visuelle Neuerung betrifft die Ladevisualisierung für Model 3 und Model Y. Während des Ladevorgangs zeigt die 3D-Fahrzeugvisualisierung nun eine detaillierte Darstellung der Ladesäule hinter dem Fahrzeug. Die Art der angezeigten Ladesäule variiert je nach verwendetem Ladetyp. Tesla zeigt generische Ladesäulen für Drittanbieter-Lader, aber auch Wall Connectors und Supercharger.
Diese Vollbild-Visualisierung ist Fahrzeugen mit AMD-Prozessoren vorbehalten. Für Intel-basierte Fahrzeuge erscheint die Ladevisualisierung im kleineren Visualisierungsbereich auf der linken Seite des Bildschirms.
Vereinfachte Anmeldung bei Streaming-Diensten
Das Anmelden bei Musik- oder Videodiensten über die Bildschirmtastatur kann umständlich sein. Tesla verbessert diesen Prozess erheblich. Ähnlich wie bei der Einführung von Grok sendet das Fahrzeug nun eine Benachrichtigung an die Tesla App. Nutzer können diese Benachrichtigung antippen, um sich auf ihrem Mobilgerät anzumelden.
Diese Funktion wird auf alle Musikdienste und voraussichtlich auch auf Videostreaming-Dienste ausgeweitet. Alternativ bleibt die Option, einen QR-Code zu scannen, um zur Anmeldeseite zu gelangen. Dies vereinfacht den Zugang zu Unterhaltungsangeboten im Fahrzeug deutlich.
Apple Music Verbesserungen
Das Update bringt auch Verbesserungen für Apple Music in der gesamten Fahrzeugflotte, einschließlich älterer Model S und Model X. Wiedergabelisten sind nun in Ordnern organisiert, und Künstlerseiten bieten mehr Informationen. Ein Bereich für „Zuletzt gespielt“ zeigt mehr Hörverlauf an.
Rollout und FSD v14.1
Das Update 2025.38 wird derzeit weltweit verteilt, wobei die meisten Installationen in Nordamerika erfolgen. Der Rollout erfolgt in Wellen und wird voraussichtlich zunehmen.
Nutzer, die 2025.38 erhalten, sind möglicherweise nicht für die neueste FSD-Version v14.1 qualifiziert, da diese auf Update 2025.32 basiert. Tesla plant jedoch weitere FSD-Updates, darunter v14.2 und v14.3. Angesichts von Brems-Problemen bei FSD v14.1 wird erwartet, dass diese Version nicht an viele weitere Nutzer verteilt wird. Zukünftige FSD-Versionen könnten auf 2025.38 basieren, was alle Nutzer wieder berechtigen würde. Der Cybertruck wird FSD v14.1 erhalten, obwohl es hier zu Verzögerungen kam. Die Allradlenkung des Cybertrucks erfordert zusätzliche Trainingsdaten für das FSD-System.
FSD und Cybertruck
Elon Musk erklärte, dass die Allradlenkung des Cybertrucks eine neue Herausforderung für das neuronale Netzwerk von FSD darstellt. Das System wurde hauptsächlich mit Daten von Fahrzeugen mit traditioneller Vorderradlenkung trainiert. Die einzigartige Manövrierfähigkeit des Cybertrucks erfordert ein erneutes Training des KI-Modells, um sichere und reibungslose Navigation zu gewährleisten, insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten und engen Verhältnissen.




