Bellingham könnte bald neue Geschwindigkeitsbegrenzungen einführen. Die Stadtverwaltung hat Vorschläge vorgelegt, die auf einer Analyse von Unfallschwerpunkten basieren. Ziel ist es, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten und auf Hauptverkehrsstraßen.
Wichtige Punkte
- Vorgeschlagene Änderungen betreffen viele Straßen in Bellingham.
- Der Innenstadtbereich könnte eine durchgängige Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 mph erhalten.
- Hauptverkehrsstraßen wie Alabama Street und Lakeway/Sunset Drives könnten ebenfalls Reduzierungen erfahren.
- Wohngebiete könnten eine Standardgeschwindigkeit von 20 mph erhalten.
- Die Umsetzung der Änderungen könnte Anfang 2026 beginnen.
Hintergrund der Geschwindigkeitsreduzierungen
Die Initiative zur Überprüfung der Geschwindigkeitsbegrenzungen stammt vom Ausschuss für öffentliche Arbeiten und natürliche Ressourcen des Stadtrats. Ein externes Beratungsunternehmen, die Transpo Group, präsentierte am Montag die Ergebnisse ihrer Analysen. Die Studie nutzte ein spezielles Programm, um Bereiche mit hohen Unfallraten und spezifischen Strukturmerkmalen zu identifizieren. Diese Analyse bildet die Grundlage für die Empfehlungen der Stadtverwaltung.
Die Untersuchung konzentrierte sich auf Bereiche, in denen die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen erhöht ist. Dazu gehören sowohl innerstädtische Bereiche als auch bestimmte Hauptverkehrsstraßen, die durch Wohngebiete oder Geschäftsviertel führen. Die Daten zeigten, dass eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit die Unfallschwere und -häufigkeit signifikant verringern kann. Dies ist ein wichtiger Faktor für die öffentliche Sicherheit.
Faktencheck
- 20 mph (ca. 32 km/h): Die vorgeschlagene Standardgeschwindigkeit für den gesamten Innenstadtbereich.
- Verkehrssicherheit: Hauptziel der Anpassungen ist die Verbesserung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere für Fußgänger und Radfahrer.
- Transpo Group: Das Beratungsunternehmen, das die Analysen und Vorschläge erarbeitet hat.
Spezifische Vorschläge für Bellingham
Die Empfehlungen der Stadtverwaltung sehen vor, die Geschwindigkeitsbegrenzungen an vielen Orten in Bellingham zu senken. Ein markanter Vorschlag ist die Einführung einer durchgängigen Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 mph (Meilen pro Stunde) im gesamten Innenstadtbereich. Dies soll die Sicherheit in einem der belebtesten Viertel der Stadt erhöhen, wo viele Fußgänger und Radfahrer unterwegs sind.
Auch wichtige Durchgangsstraßen sind von den geplanten Änderungen betroffen. Straßen wie die Alabama Street, der Lakeway Drive und der Sunset Drive könnten an bestimmten Abschnitten Geschwindigkeitsreduzierungen erfahren. Diese Anpassungen sollen dort erfolgen, wo diese Straßen durch dichter besiedelte Gebiete führen oder wo es vermehrt zu Konflikten zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmern kommt.
„Je weiter man hinausfährt, desto ländlicher wird es, desto weniger potenzielle Konflikte mit gefährdeten Nutzern gibt es, desto höhere Geschwindigkeiten können wir zulassen und es schafft diesen Übergang.“
Tim Hohmann, stellvertretender Direktor für öffentliche Arbeiten
Konzept der „Shared Streets“ und Wohngebiete
Ein weiterer Vorschlag der Transpo Group betrifft Wohnstraßen. Hier könnte eine Standardgeschwindigkeit von 20 mph festgelegt werden. Zusätzlich wird die Ausweisung einiger Straßen als „Shared Streets“ (Gemeinschaftsstraßen) in Betracht gezogen. Auf solchen Straßen haben alle Verkehrsteilnehmer, einschließlich Fußgänger und Radfahrer, gleichberechtigten Zugang, und die Geschwindigkeit ist generell sehr niedrig.
Hintergrund: Shared Streets
„Shared Streets“ sind ein Konzept aus der Stadtplanung, das darauf abzielt, den öffentlichen Raum für alle Nutzer gleichberechtigt zu gestalten. Der Fokus liegt auf der Reduzierung der Dominanz des motorisierten Verkehrs. Durch spezielle Gestaltungselemente wie fehlende Bordsteine oder das Fehlen klarer Fahrspuren wird die Geschwindigkeit automatisch reduziert und die Interaktion zwischen den Verkehrsteilnehmern gefördert.
Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, das Wohnumfeld sicherer und attraktiver zu machen. Eine geringere Geschwindigkeit auf Wohnstraßen reduziert das Risiko schwerer Unfälle und verbessert die Lebensqualität der Anwohner. Der Ausschuss sprach sich generell positiv zu diesen Vorschlägen aus.
Übergangsphasen und Zeitplan
Die Umsetzung der vorgeschlagenen Änderungen könnte bereits Anfang 2026 beginnen. Es sind detaillierte Phasenpläne vorgesehen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Tim Hohmann, der stellvertretende Direktor für öffentliche Arbeiten, erläuterte, wie die Geschwindigkeitsanpassungen beispielsweise auf dem Mount Baker Highway funktionieren würden, wenn dieser in den Sunset Drive übergeht.
Hohmann beschrieb einen gestuften Ansatz: „Wenn man in die andere Richtung [auf dem Mount Baker Highway] fährt, kommt man mit 55 mph herein, dann an der Stadtgrenze wären es 45 mph. Und dann, wenn man die McLeod Road erreicht, wären es 35 mph, und sobald man die Hannegan Road erreicht, geht es auf 30 mph runter. Und dann, bis man die Westseite der I-5 erreicht, sind es nur noch 25 mph.“
Dieser gestufte Ansatz berücksichtigt die unterschiedlichen Umgebungen – von ländlichen Gebieten bis hin zu dicht besiedelten Stadtbereichen. Er soll den Fahrern ermöglichen, sich schrittweise an die niedrigeren Geschwindigkeiten anzupassen und so für mehr Sicherheit zu sorgen. Die Stadtverwaltung plant eine umfassende Kommunikation der Änderungen, sobald diese genehmigt sind.
Vorteile der Geschwindigkeitsreduzierung
Die Reduzierung der Geschwindigkeitsbegrenzungen bietet mehrere Vorteile. Einer der wichtigsten ist die erhöhte Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Bei niedrigeren Geschwindigkeiten haben Fahrer mehr Zeit zum Reagieren, und die Aufprallenergie bei Unfällen ist deutlich geringer, was die Schwere von Verletzungen reduziert.
Studien zeigen, dass eine Reduzierung der Geschwindigkeit von 30 mph auf 20 mph das Risiko eines tödlichen Unfalls für Fußgänger um etwa 70% senken kann. Dies ist besonders relevant in städtischen Gebieten mit hohem Fußgänger- und Radfahreraufkommen. Die Stadt Bellingham möchte mit diesen Maßnahmen einen Beitrag zur Vision Zero leisten, dem Ziel, keine Verkehrstoten oder Schwerverletzten zu haben.
Ein weiterer Vorteil ist die Verbesserung der Lebensqualität in Wohngebieten. Weniger Verkehrslärm, eine geringere Belastung durch Abgase und ein sichereres Umfeld fördern das Gehen und Radfahren. Dies kann zu einer aktiveren und gesünderen Gemeinschaft führen. Auch die Attraktivität der Innenstadt für Besucher und Anwohner kann durch ein langsameres, sichereres Verkehrsumfeld gesteigert werden.
Die geplanten Änderungen sind Teil einer umfassenderen Strategie zur modernen Stadtentwicklung. Sie zeigen, wie Bellingham proaktiv Maßnahmen ergreift, um den Herausforderungen des modernen Stadtverkehrs zu begegnen und eine nachhaltigere und sicherere Zukunft für seine Bürger zu gestalten. Die genaue Umsetzung und die Auswirkungen werden in den kommenden Monaten genau beobachtet werden.




