Millionen von Autofahrern in Großbritannien könnten ab 2028 mit einer doppelten Steuerbelastung konfrontiert werden. Die Regierung plant die Einführung einer Pay-per-Mile-Gebühr für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride. Diese neue Steuer, bekannt als Electric Vehicle Excise Duty (eVED), soll die Art und Weise verändern, wie emissionsarme Fahrzeuge besteuert werden.
Wichtige Punkte
- Ab 2028 zahlen Elektroautos 3 Pence pro Meile.
- Plug-in-Hybride werden mit 1,5 Pence pro Meile belastet.
- Plug-in-Hybridfahrer könnten doppelter Besteuerung unterliegen.
- Die Regierung investiert zusätzlich 1,5 Milliarden Pfund in Elektrofahrzeug-Förderung und Ladeinfrastruktur.
Einführung der neuen Pay-per-Mile-Gebühr
Die britische Regierung hat ihre Finanzpläne vorgestellt, die eine wesentliche Änderung für Besitzer von Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden mit sich bringen. Ab dem Jahr 2028 wird eine neue Gebühr namens Electric Vehicle Excise Duty (eVED) eingeführt. Diese Gebühr ist als Pay-per-Mile-System konzipiert.
Besitzer von reinen Elektrofahrzeugen müssen ab diesem Zeitpunkt drei Pence pro gefahrener Meile entrichten. Für Fahrer von Plug-in-Hybridfahrzeugen beträgt die Gebühr 1,5 Pence pro Meile.
Wichtige Zahlen
- 3 Pence/Meile für Elektrofahrzeuge
- 1,5 Pence/Meile für Plug-in-Hybride
- Start der Gebühr: 2028
Doppelbesteuerung für Plug-in-Hybride befürchtet
Experten warnen davor, dass Fahrer von Plug-in-Hybridfahrzeugen einer doppelten Besteuerung ausgesetzt sein könnten. Sie würden nicht nur die neue eVED-Gebühr für die mit Batteriestrom gefahrenen Meilen zahlen, sondern auch weiterhin die Kraftstoffsteuer für den Betrieb ihres Verbrennungsmotors.
Obwohl die Kraftstoffsteuer bis September 2026 eingefroren wurde, besteht die Möglichkeit einer Erhöhung vor der Einführung der Pay-per-Mile-Gebühren im Jahr 2028. Dies könnte für Besitzer von Plug-in-Hybriden, insbesondere bei häufigen Langstreckenfahrten, zu zusätzlichen Kosten in Höhe von Hunderten von Pfund führen.
Mike Hawes, Geschäftsführer der Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT), bezeichnete die bevorstehende Doppelbesteuerung als "strafend". Er warnte, dass dies Autofahrer davon abhalten könnte, in Plug-in-Hybride zu investieren, was sich auch negativ auf die Wahrnehmung von Elektrofahrzeugen auswirken könnte.
Marktentwicklung und Bedenken
Trotz der bevorstehenden Änderungen zeigen aktuelle Daten ein starkes Wachstum im Bereich der Plug-in-Hybride. In diesem Jahr wurden bereits über 190.000 neue Plug-in-Hybride in Großbritannien zugelassen. Dies entspricht einem beeindruckenden Wachstum von 37,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einem Marktanteil von 11 Prozent am Gesamtmarkt.
Hybridmodelle verzeichneten ein Absatzwachstum von acht Prozent auf fast 242.000 Zulassungen. Im Jahr 2025 wurden zudem 386.244 neue Elektrofahrzeuge verkauft.
Viele Verbraucher sehen Plug-in-Hybride als einen Übergangsschritt, bevor sie vollständig auf ein Elektroauto umsteigen. Dennoch gibt es weiterhin Bedenken hinsichtlich der flächendeckenden Akzeptanz von emissionsfreien Fahrzeugen.
Hintergrund der Sorge
Viele Fahrer äußern weiterhin Sorgen bezüglich der Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten und der Reichweite von Elektrofahrzeugen, insbesondere auf längeren Fahrten. Plug-in-Hybride bieten hier eine gewisse Sicherheit, da sie die Flexibilität eines Verbrennungsmotors mit den Vorteilen des elektrischen Fahrens kombinieren.
Regierungsmaßnahmen zur Förderung sauberer Fahrzeuge
Um den Auswirkungen der neuen Pay-per-Mile-Autosteuer entgegenzuwirken, hat die Regierung zusätzliche Mittel zugesagt. Kanzlerin Rachel Reeves hat weitere 1,5 Milliarden Pfund zur Förderung des Umstiegs auf sauberere Fahrzeuge bereitgestellt.
Davon fließen rund 1,3 Milliarden Pfund in das Electric Car Grant-Programm, wodurch sich die Gesamtsumme auf fast 2 Milliarden Pfund erhöht. Weitere 200 Millionen Pfund sind für die Installation neuer Ladestationen für Elektrofahrzeuge vorgesehen.
Fördermaßnahmen
- Zusätzliche 1,3 Milliarden Pfund für das Electric Car Grant.
- 200 Millionen Pfund für neue EV-Ladestationen.
- Ziel: 100.000 neue Ladestationen in den kommenden Monaten.
Das Electric Car Grant-Programm umfasst über 40 förderfähige Modelle. Fahrer können dadurch zwischen 1.500 Pfund und 3.750 Pfund sparen, wenn sie Fahrzeuge zum Preis von 37.000 Pfund oder weniger erwerben. Experten begrüßen die zusätzlichen Mittel für die Ladeinfrastruktur und hoffen auf die Installation von 100.000 Ladestationen im ganzen Land in den kommenden Monaten.
Ausblick auf die Zukunft
Die Einführung der eVED-Gebühr im Jahr 2028 und die damit verbundenen Herausforderungen für Plug-in-Hybridfahrer könnten die Dynamik des Automobilmarktes beeinflussen. Die Regierung versucht, durch gezielte Förderungen und den Ausbau der Infrastruktur den Übergang zu emissionsärmeren Fahrzeugen zu unterstützen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf das Kaufverhalten der Verbraucher und die Entwicklung des Marktes für Elektrofahrzeuge auswirken werden.
Die Branche steht vor der Herausforderung, die Vorteile sauberer Fahrzeuge hervorzuheben und gleichzeitig die Bedenken der Fahrer hinsichtlich Kosten und Infrastruktur zu adressieren. Die geplanten Änderungen stellen einen bedeutenden Schritt in der britischen Verkehrspolitik dar.




