In West Hartford, Connecticut, hat die Einführung eines neuen Kreisverkehrs zu erheblicher Verwirrung unter den Autofahrern geführt. Um die Situation zu entschärfen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen, hat die Stadtverwaltung nun eine vorübergehende, aber wirksame Maßnahme ergriffen: leuchtend orangefarbene Fässer säumen jetzt den Weg.
Wichtige Erkenntnisse
- Ein neuer Mini-Kreisverkehr in West Hartford verursachte bei Autofahrern Verwirrung, viele fuhren direkt über die Mittelinsel.
- Die Stadt installierte orangefarbene Fässer als vorübergehende Lösung, um die richtige Fahrspur zu markieren.
- Die Maßnahme zeigte laut Stadtverwaltung sofortige Wirkung und verbesserte das Fahrverhalten deutlich.
- Der Kreisverkehr ist Teil der „Vision Zero“-Initiative der Stadt zur Reduzierung von Verkehrsunfällen.
Ein unerwartetes Problem an einer neuen Kreuzung
Der erste Kreisverkehr in West Hartford, gelegen an der Kreuzung von King Philip Drive und Old Meadow Road, sollte den Verkehrsfluss verbessern und die Sicherheit erhöhen. Doch kurz nach seiner Eröffnung zeigte sich ein anderes Bild. Viele Fahrer navigierten die neue Verkehrsführung nicht wie vorgesehen. Statt den Kreisverkehr zu umrunden, fuhren einige einfach geradeaus über die flache Mittelinsel.
Dieses Verhalten widersprach dem Zweck des Kreisverkehrs, den Verkehr zu verlangsamen und Unfälle zu vermeiden. Die flache Bauweise der Mittelinsel war eigentlich beabsichtigt, um größeren Fahrzeugen wie Bussen und Lastwagen die Durchfahrt zu erleichtern, ohne dass sie auf Hindernisse stoßen.
Die schnelle Reaktion der Stadtverwaltung
Angesichts der zunehmenden Verwirrung und des potenziellen Sicherheitsrisikos reagierte die Stadtverwaltung schnell. Am Donnerstag wurden mehrere große, orangefarbene Fässer entlang des Innenrands des Kreisverkehrs aufgestellt. Diese simple, aber gut sichtbare Barriere soll die Fahrer nun auf die korrekte Fahrspur leiten.
Greg Sommer, der Stadtingenieur, erklärte, dass die Maßnahme eine sofortige Verbesserung brachte. „Fast augenblicklich sahen wir, dass die Befolgungsrate wirklich anstieg“, sagte er. Die Fässer dienen als klare visuelle Führung und verhindern, dass Autofahrer die Abkürzung über die Mitte nehmen.
Hintergrund: Die „Vision Zero“-Initiative
Der Bau des Kreisverkehrs ist Teil einer umfassenderen Strategie namens „Vision Zero“. Diese Initiative verfolgt das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf null zu reduzieren. In der Nähe der Kreuzung befinden sich drei Schulen – die King Philip Middle School, die St. Timothy Middle School und die Aiken Elementary School –, was die Bedeutung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen in diesem Bereich unterstreicht.
Langfristige Lösungen werden geprüft
Die orangefarbenen Fässer sind nur eine Übergangslösung. Die Stadt plant, die Verkehrssituation weiterhin genau zu beobachten, um die beste dauerhafte Lösung zu finden.
„Unser Plan ist es, die Situation weiter zu überwachen. Wir werden wahrscheinlich eine Verkehrskamera vor Ort installieren, um zu sehen, wie sich größere Fahrzeuge verhalten, wenn sie durch den Kreisverkehr fahren. Und letztendlich werden wir prüfen, was eine dauerhafte Lösung sein könnte“, so Sommer.
Zu den möglichen permanenten Lösungen gehören flexiblere Poller oder eine leicht erhöhte Bordsteinkante, die den Mittelbereich klarer abgrenzt, aber für große Fahrzeuge weiterhin überfahrbar bleibt.
Weitere Sicherheitsmaßnahmen in der Umgebung
Neben dem Kreisverkehr hat die Stadt auch weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung umgesetzt. Vor den drei nahegelegenen Schulen wurden erhöhte Fußgängerüberwege installiert. Diese sind so konzipiert, dass sie bei angemessener Geschwindigkeit (ca. 40-50 km/h) kaum spürbar sind. Wer jedoch deutlich schneller fährt, wird durch einen spürbaren Ruck daran erinnert, das Tempo zu drosseln.
Stimmen aus der Anwohnerschaft
Nicht alle Anwohner sind von der neuen Verkehrsführung überzeugt. Leslie Adams, die in der Nähe wohnt, versucht, den Kreisverkehr zu meiden. Obwohl sie die Idee von Kreisverkehren zur Verbesserung der Sicherheit grundsätzlich unterstützt, hält sie diesen speziellen für zu klein dimensioniert.
„Ich glaube, eine Ampel würde besser funktionieren. Ich sehe, wie Busse und Lastwagen versuchen, dort durchzumanövrieren, und sie fahren nicht einfach geradeaus, sondern versuchen, sich in diesen kleinen Raum zu zwängen“, sagte sie.
Stadtingenieur Sommer entgegnete darauf, dass das Verkehrsaufkommen an dieser Kreuzung eine Ampelanlage nicht rechtfertige. Daher habe sich die Stadt für den Kreisverkehr als die effizientere und passendere Lösung entschieden. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Fahrer sich an die neue Regelung gewöhnen und ob die temporären Fässer durch eine dauerhafte Lösung ersetzt werden können, die sowohl Sicherheit als auch Funktionalität für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet.




