Der chinesische Elektroautohersteller Nio und sein Batteriepartner Contemporary Amperex Technology Co. Ltd. (CATL) haben ein neues Gemeinschaftsunternehmen in Wuhan gegründet. Die neue Firma, Weineng (Wuhan) Battery Technology Co., Ltd., wird sich auf Batterieleasing, Recycling und die Sekundärnutzung gebrauchter Batterien konzentrieren. Dies geht aus Unternehmensunterlagen hervor.
Wichtige Punkte
- Nio und CATL gründen Weineng (Wuhan) Battery Technology Co., Ltd.
- Das Joint Venture hat ein Stammkapital von 100 Millionen Yuan (ca. 13,8 Millionen US-Dollar).
- Fokus liegt auf Batterieleasing, Recycling und Ladeinfrastruktur.
- Die Gründung folgt auf eine Klage gegen Nio wegen angeblicher Umsatzinflation.
- CATL verstärkt seine Investitionen in Nio Power und Batteriewechseltechnologien.
Neues Unternehmen für Batteriedienstleistungen
Die neu gegründete Gesellschaft, Weineng (Wuhan) Battery Technology Co., Ltd., ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Wuhan Weineng Battery Asset Co., Ltd., auch bekannt als Mirattery. Mirattery wird von Nio, CATL, Guotai Junan und Hubei Science and Technology Investment unterstützt. Das Stammkapital des neuen Unternehmens beträgt 100 Millionen Yuan, was etwa 13,8 Millionen US-Dollar entspricht.
Die Hauptaufgaben des Joint Ventures umfassen das Leasing von Batterien, das Recycling sowie die Sekundärnutzung ausgedienter Batterien. Zusätzlich wird es den Betrieb von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge managen. Diese Schritte zeigen die strategische Bedeutung der Batterieinfrastruktur für die Zukunft der Elektromobilität.
Fakten zum Joint Venture
- Name: Weineng (Wuhan) Battery Technology Co., Ltd.
- Standort: Wuhan, China
- Stammkapital: 100 Millionen Yuan (ca. 13,8 Millionen US-Dollar)
- Eigentümer: Wuhan Weineng Battery Asset Co., Ltd. (Mirattery)
- Geschäftsbereiche: Batterieleasing, Recycling, Sekundärnutzung, Ladebetrieb
Hintergrund der Gründung
Die Gründung des neuen Joint Ventures erfolgt in einer Zeit, in der Nios Batterievermögensstruktur verstärkt unter die Lupe genommen wird. Ein Beispiel hierfür ist eine Klage des singapurischen Staatsfonds GIC in den USA. Der Fonds behauptete, Nio und sein Management hätten den Umsatz über Weineng um mehr als 600 Millionen US-Dollar aufgebläht.
Diese Anschuldigungen ähneln einem Bericht von Grizzly Research aus dem Jahr 2022. Dieser Bericht verglich die Beziehung von Nio zu Weineng mit der Nutzung von Philidor durch Valeant. Solche Vorwürfe unterstreichen die Notwendigkeit transparenter und klar strukturierter Geschäftspraktiken im schnell wachsenden EV-Sektor.
„Die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Nio und CATL ist ein klares Signal für die Bedeutung einer integrierten Batterielösung im Elektrofahrzeugmarkt“, so ein Branchenbeobachter.
Vertiefte Kooperation von Nio und CATL
Nio und CATL, der weltweit größte Batteriehersteller, verstärken ihre Zusammenarbeit in diesem Jahr. Bereits im März vereinbarte CATL eine Investition von bis zu 2,5 Milliarden Yuan (ca. 346 Millionen US-Dollar) in Nio Power. Nio Power ist das Energie- und Batteriewechselgeschäft des EV-Herstellers.
Diese Investition zielt auf den Aufbau eines landesweiten Batteriewechselnetzes und die Entwicklung gemeinsamer Industriestandards ab. Wenige Wochen später verließ Shen Fei, der langjährige Leiter von Nio Power, das Unternehmen. Er übernahm die Führung der neuen Submarke Onvo. Yu Qu, Nios Finanzvorstand, wurde zu seinem Nachfolger ernannt.
Über Mirattery
Mirattery, auch bekannt als Weineng Battery Asset Co., wurde im August 2020 gegründet. Ziel war die Unterstützung von Nios Battery-as-a-Service (BaaS)-Modell. Dieses Modell ermöglicht es Fahrern, Batterien separat von ihren Fahrzeugen zu leasen. Bei der Gründung hielten Nio, CATL, Guotai Junan und Hubei Science and Technology Investment jeweils 25% der Anteile. Im Laufe der Zeit wurde Nio mit 19,4% der größte Aktionär, während CATL und Hubei Science and Technology Investment jeweils 10,68% halten.
Batterie-as-a-Service und Marktposition
Mirattery gab im Juli bekannt, dass seine operative Kapazität 27 GWh überschritten hat. Das Unternehmen bedient mehr als 350.000 Nutzer in China. Durch das Management von Batterien über ihren gesamten Lebenszyklus will Mirattery die Auslastung und Effizienz des Recyclings in der gesamten EV-Lieferkette verbessern. Dies trägt zur Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Elektromobilität bei.
Im Juli unterzeichnete Mirattery zudem eine neue strategische Kooperationsvereinbarung mit CATL. Diese umfasste Kapitalbeteiligung, Batteriemietdienste und den gemeinsamen Aufbau von Batteriewechselnetzen. Die Unternehmen machten keine Angaben dazu, wie stark CATL seine Beteiligung im Rahmen dieser Vereinbarung erhöht hat.
CATLs Expansion in Batteriewechseltechnologien
Das neue Joint Venture ist Teil von CATLs umfassenderer Expansion in die Batteriewechseltechnologie. Im vergangenen Dezember stellte der weltweit größte EV-Batteriehersteller sein eigenes „Chocolate Swap“-System vor. Dieses System verwendet standardisierte Module, die eine markenübergreifende Kompatibilität ermöglichen sollen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Etablierung einer breiten Akzeptanz von Batteriewechsellösungen.
Nio hat Weineng zuvor als unabhängiges Unternehmen beschrieben, das zur Betreibung seines BaaS-Modells gegründet wurde. Dieses Modell trennt die Batteriekosten vom Fahrzeugpreis. Es ermöglicht Kunden, leere Akkus innerhalb von Minuten gegen voll geladene auszutauschen. Dies bietet den Nutzern Flexibilität und reduziert die anfänglichen Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge.
Im April des letzten Jahres wies Nio-CEO William Li einen Bericht zurück, der besagte, CATL strebe eine Mehrheitsbeteiligung an Nio Power an. Er forderte die Kunden in einem Gruppenchat auf: „Glauben oder verbreiten Sie keine Gerüchte.“ Diese Aussage unterstreicht die Sensibilität der Beziehungen zwischen wichtigen Akteuren im EV-Markt.




