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Stellantis überdenkt Pläne für Charger Daytona Banshee EV

Stellantis hat Berichten zufolge Pläne für den Dodge Charger Daytona SRT Banshee EV, das leistungsstärkste elektrische Modell, eingestellt. Das Unternehmen konzentriert sich nun stärker auf Verbrennun

Elara Schmidt
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Elara Schmidt ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin mit Schwerpunkt auf Automobilmärkte, Elektromobilität und internationale Handelsbeziehungen. Sie analysiert die Dynamik globaler und regionaler Wirtschaftstrends.

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Stellantis überdenkt Pläne für Charger Daytona Banshee EV

Stellantis, der Mutterkonzern von Jeep und Dodge, hat Berichten zufolge die Pläne für die Einführung des elektrischen Dodge Charger Daytona SRT Banshee EV eingestellt. Dieses Modell sollte das leistungsstärkste Elektrofahrzeug der Marke werden und den bekannten SRT Hellcat-Motor übertreffen.

Die Entscheidung markiert eine mögliche Neuausrichtung der Unternehmensstrategie, weg von einer vollständigen Elektrifizierung hin zu einer stärkeren Konzentration auf Verbrennungsmotoren (ICE) und hybride Antriebsoptionen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Der Dodge Charger Daytona SRT Banshee EV wird Berichten zufolge nicht auf den Markt kommen.
  • Stellantis plant eine Rückkehr zu Verbrennungsmotoren (HEMI) und elektrifizierten Optionen wie Hybriden.
  • Das Basismodell Charger Daytona R/T wurde bereits für 2026 gestrichen.
  • Andere Marken wie Ram und Jeep bringen HEMI-Motoren in neuen Modellen zurück.

Ursprüngliche Ambitionen und Konzept

Dodge präsentierte das Charger Daytona SRT Konzept im Jahr 2022. Die Marke betonte, dass dieses Fahrzeug das 'langweilige BEV-Paradigma' beiseite schieben und die Vorstellung von Elektrofahrzeugen neu definieren würde. Das Konzeptfahrzeug sollte eine neue Ära der Elektromobilität für Dodge einläuten.

Das Konzept basierte auf einer 800-Volt-Architektur. Dies versprach eine deutlich höhere Leistung als die 400-Volt-Plattform, die im aktuellen Dodge Charger EV verwendet wird. Dieser liefert bis zu 670 PS.

Faktencheck

  • Das ursprüngliche Charger Daytona SRT Banshee Konzept sollte auf einer 800-Volt-Plattform basieren.
  • Die aktuelle Dodge Charger EV verwendet eine 400-Volt-Plattform.
  • Der aktuelle Charger EV erreicht bis zu 670 PS.
  • Der Banshee sollte laut Stellantis die Leistung des berühmten SRT Hellcat-Motors übertreffen.
  • Es wurden keine offiziellen Spezifikationen für den Banshee bestätigt, aber es wurden mindestens 1.000 PS erwartet.

Strategische Neuausrichtung bei Stellantis

Laut einem Bericht von Mopar Insiders ist der leistungsstärkste elektrische Dodge Charger ein Opfer der aktuellen Strategieänderung bei Stellantis. Das Unternehmen scheint sich wieder stärker auf Benzinmotoren, insbesondere HEMI-Aggregate, zu konzentrieren. Dies steht im Gegensatz zu früheren Plänen, jedes Fahrzeug zu elektrifizieren.

Die Entscheidung, den Banshee EV einzustellen, ist Teil eines breiteren Trends. Stellantis scheint eine pragmatischere Herangehensweise an die Elektrifizierung zu verfolgen. Der Fokus liegt nun auf einer Mischung aus Verbrennungsmotoren, Hybriden und Range-Extended Electric Vehicles (REEV).

„Stellantis sagte, sein neues Antriebssystem treibe das Charger Daytona SRT Konzept mit einer Leistung an, die den berühmten SRT Hellcat-Motor der Marke Dodge übertrifft.“

Auswirkungen auf andere Modelle

Die Auswirkungen dieser Neuausrichtung sind bereits spürbar. Das Basismodell Charger Daytona R/T wurde für das Modelljahr 2026 gestrichen. Damit bleibt der leistungsstärkere Scat Pack als einzige Option übrig. Dodge lehnte eine Stellungnahme ab, aber die Entwicklung ist klar.

Auch andere Marken unter dem Stellantis-Dach sind betroffen. Ram, eine weitere Marke von Stellantis, hat Pläne für seinen rein elektrischen Pickup-Truck gestrichen. Stattdessen wird der Ramcharger REEV eingeführt, ein Range-Extended Electric Vehicle.

Hintergrundinformationen

Ein Range-Extended Electric Vehicle (REEV) ist ein Elektrofahrzeug, das zusätzlich zum Elektromotor einen kleinen Verbrennungsmotor besitzt. Dieser Motor dient nicht zum direkten Antrieb der Räder, sondern als Generator, um die Batterie aufzuladen und die Reichweite zu verlängern. Dies bietet die Vorteile eines Elektrofahrzeugs mit der Flexibilität eines Verbrenners für längere Fahrten.

Rückkehr des HEMI-Motors

Die Rückkehr des HEMI-Motors ist ein deutliches Zeichen für die strategische Kursänderung. Ram und Jeep bringen den HEMI-Motor in wichtigen Modellen zurück. Der Ram 1500 und der Wrangler Rubicon 392 werden wieder mit diesem Motor angeboten. Auch der 2026er Dodge Durango wird ausschließlich mit einem HEMI-Motor erhältlich sein.

Dies deutet darauf hin, dass auch der Charger eine Rückkehr zum V8-Motor erleben könnte. Diese Entwicklung überrascht viele Beobachter, die eine konsequentere Elektrifizierungsstrategie erwartet hatten.

Marktentwicklungen und Kundenpräferenzen

Die Entscheidung von Stellantis könnte eine Reaktion auf aktuelle Marktentwicklungen und Kundenpräferenzen sein. Während die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in einigen Segmenten wächst, bleibt der Verbrennungsmotor in anderen Bereichen stark. Insbesondere bei leistungsstarken Fahrzeugen und großen Pickups spielen traditionelle Antriebe weiterhin eine wichtige Rolle.

Es ist möglich, dass Stellantis die Investitionen in rein elektrische Top-Modelle neu bewertet hat. Die Produktionskosten und die Marktakzeptanz für sehr hochpreisige Elektro-Performance-Fahrzeuge könnten hier eine Rolle spielen. Der Fokus auf „elektrifizierte“ Optionen wie Hybride und REEVs könnte als Brückentechnologie dienen, die Kunden eine größere Flexibilität bietet und gleichzeitig Emissionsziele unterstützt.

Zukunftsaussichten

Die Zukunft des Dodge Charger bleibt spannend. Während der rein elektrische Banshee offenbar nicht kommen wird, ist der Scat Pack EV weiterhin geplant. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Mischung aus Elektrofahrzeugen, Hybriden und Verbrennungsmotoren im Portfolio von Stellantis entwickeln wird. Die Marke scheint einen diversifizierten Ansatz zu verfolgen, um verschiedene Marktbedürfnisse zu bedienen.

Dieser strategische Schwenk könnte auch andere Automobilhersteller beeinflussen. Er zeigt, dass der Weg zur vollständigen Elektrifizierung nicht immer linear verläuft. Unternehmen müssen flexibel auf Marktbedingungen, technologische Herausforderungen und regulatorische Anforderungen reagieren.